Hat Gott einen Plan mit meinem Leben? Bin ich dadurch festgelegt? Und wenn ich ihn durch Ungehorsam zerstöre?
Gott hat mit der Welt einen Heilsplan, nach welchem die Erlösung der Menschheit und das Reich Gottes zustande kommt. Dieer Heilsplan ist von Gott schon vor Grundlegung der Welt gefasst worden (Eph.1,3-11). Er hat feststehende Stationen. Der Vermittler und Vollender des Planes ist Jesus, der Mensch gewordene Sohn Gottes. Zu Jesus hin führen alle Wege des Alten Testamentes, und von Jesus aus gehen alle Wege des Neuen Testamentes. (Joh. 5,39). Durch diese Zusammenschau kann man Gottes Plan erkennen.
Innerhalb des Heilsplanes gibt es einen Heilsweg. Auf ihn zu kommen gibt es viele Möglichkeiten. Denn: Viele Wege führen zu Jesus, aber nur ein Weg führt zu Gott (Joh. 14,6)
Innerhalb des Heilswegs gibt es unseren persönlichen Lebensweg. Von den ersten Christen sagt man: ''... die des Wege sind...'' (Apg 9,2; 24,14). Ein Christ lebt also das, was er ''glaubt''; und er bekennt seinen Glauben am überzeugendsten durch ''den Weg'', den er geht. Ein Bild verdeutlicht das: Ein Stadtplan mit vielen Wegen. Es gibt einen Stadtführer, der den Weg und das Ziel kennt und weist. Um ans Ziel zu kommen ist es entscheidend, sich diesem Führer anzuvertrauen.
Halte ich mich an den Führer, kann ich auf verschiedenen Wegen zum Ziel kommen. Gott hat mit jedem Menschen seine eigene Geschichte. Es gibt eine individuelle Führung. Ein Satz ist darum bei der Entscheidung nur bedingt richtig: Es gibt immer nur zwei Wege, einen richtigen und einen falschen. Es kann zehn Wege geben und neun sind richtig. Es können aber auch neun falsch sein. Gott gibt mir die Freiheit zu wählen: Beruf, Partner, Wohnung,...
Halte ich mich nicht an den Führer, muss ich Irrwege, Umwege, falsche Wege, Sackgassen in Kauf nehmen. Ich komme vom rechten Weg ab. Damit zerstöre ich keineswegs den Heilsplan Gottes mit meinem Leben. Eine weitere Nacholge ist damit nicht unmöglich gemacht. Wesentlich ist, wenn ich mich verfahren habe, dass ich das erkenne, vor Gott bekenne, um Vergebung bitte, ehrlich umkehre und mich neu orientiere. Dazu hilft mir Gottes Wort und Geist (Psalm 119,105). Weitere Hilfen können sein: Gebet, Gemeinschaft, Abendmahl (Apg 2,42). Wer diese Hilfen in Anspruch nimmt und umkehrt, erfährt: Ich kann auf den Weg des Lebens zurückkommen. Auch wenn ich die Konsequenzen für meinen Ungehorsam zu tragen habe, ist keineswegs meine Beziehung zu Gott zerstört. Er kommt in seiner Gnade und Barmherzigkeit mit mir zum Ziel, trotz des falsches Weges. Oft erkenne ich das aber erst rückblickend.
Wir sind keine Marionetten Gottes und er zieht nicht an den Fäden, und wir haben nach ''seiner Pfeife'' zu tanzen. Gottes Liebe entlässt uns in die Freiheit. In eigener Verantwortung dürfen, sollen und können wir unser Leben gestalten. Eigene Verantwortung heißt aber nicht: Eigen-willig-keit. Sie führt auf den falschen Weg und in die Irre. Eigene Verantwortung meint Gemeinschaft mit dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Jesus führt zum Ziel. (Ps 23,3).