Die Macht der Liebe Gottes

Liebe braucht jeder Mensch. Ohne Liebe gibt es kein wirklich fröhliches Leben. Im Beruf bekomme ich viel mit, wie viel Liebe den Kindern zuteil wird und in welcher Form. Manches Verhalten ist ein Schrei nach Liebe. Liebe kann auf den ersten Blick wie ein Blitz einschlagen, sie kann aber auch wachsen, wobei das Wachsen mit den Stufen einer Treppe vergleichbar ist. Die Stufen sind nicht alle gleich hoch und tief, sondern wie bei einem Aufstieg auf den Mosesberg alle verschieden. Man muss genau hinsehen, wohin man tritt. Viele Lieder besingen sie. Alle reden davon, doch meist nach dem Motto: Jeder denkt an sich, nur ich an mich. Die Menschenliebe hat einen Defekt, lebt aus einem Defizit, will haben und keiner von uns liebt zuerst.

Gott redet aber nicht nur von der Liebe, sondern seine Liebe ist konkret und vollkommen (1.Joh. 2,5). Sie schöpft aus dem Vollen, beschenkt uns und Gott liebt uns zuerst (1. Joh. 4,19). Wir brauchen keine Treppe, um mit Gott Gemeinschaft zu haben, sondern er kommt zu uns. Wir müssen nicht gut sein, um mit ihm versöhnt zu sein. Vorleistungen sind auch nicht zu bringen. Er hat alles für uns getan. An uns ist im Prinzip nichts, was Gott reizen könnte, uns zu lieben. Wir können nichts anbieten, was uns liebenswert macht. Im Gegenteil. Wir dürfen mit all unseren Zweifeln, Ängsten, Misstrauen und Hass zu ihm kommen. Zur Liebe gehört immer, dass sie einen Menschen da aufsucht, wo er ist, und nicht dort, wo man ihn schon haben möchte. Die Liebe ist der Schlüssel zum Herzen eines anderen Menschen.

Seine Liebe verändert das Herz, das Denken, Verhalten und Sprechen. Wir erfahren seine Liebe konkret und nimmt die Kälte und Leere. Damit können wir als Geliebte wieder lieben. Nämlich Gott, uns und unseren Nächsten (Lk. 10,27). Dieses Lieben ist keine Gegenleistung und Gott will in dem Sinne auch keinen Dank dafür. Durch Gottes bewirktes Wiederlieben können wir auf den Nächsten wieder zugehen (Joh. 21,15ff). Jesus liebt auf seine Weise - nämlich zuerst. Er fragt nicht, was er davon hat. Dahin können wir auch kommen, weil wir eben zuerst geliebt worden sind (1. Joh. 4,16). Gott schenkt uns die Kraft dazu und er sorgt dafür, das es kein Krampf wird. Seine Liebe bestimmt unser Leben. Gottes Lieben ist eine Haltung, Gesinnung und Lebensstil (1.Kor.13). Wir sind wertvoll, weil er uns liebt.

Lassen wir uns diese Liebe doch gefallen. Erfuhren wir Positives, wenn wir auf einen Nächsten zugingen, so beschenkt uns dies auch wiederum. ''Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.'' (Clemens Brentano) Jesus zog aus Liebe als Friedenskönig in Jerusalem ein, wobei er genau wusste, was auf ihn zukommt. Lass heute seine Liebe zu, damit du in herzlicher Liebe auf andere zugehen kannst.

Gundi Hornbruch