An etwas zu glauben ist keine Frage der Quantität (die Masse hat recht) sondern der Qualität (der Wahrheit). Von daher ist, wenn man es genau nimmt, der allgemeine Glaube an einen ''Gott'' kein Indiz für eine himmlische Zukunft. Es geht schlicht und ergreifend um Wahrhaftigkeit und nicht um Begrifflichkeiten oder gar Gegenstände, denen man aufgrund ihrer zugedachten oder offensichtlichen Eigenschaften, etwas Himmlisches andichtet. In Indien sind Kühe heilig und irgendwie göttlich, im alten Ägypten hat man die Sonne angebetet (teils auch heute noch), im türkischen Mekka verehrt man ein Stück eines schwarzen Meteoriten und sieht die Stadt selbst als Zentrum des Universums. Man baut kleine und große Altäre für Phantasiegötter und opfert ihnen Gaben und allerlei sinnlose Aufmerksamkeit. Viele Menschen haben heutzutage ihren Talisman und Glücksbringer, ihren Hosentaschengott. Zu behaupten, nur im Mittelalter oder vor tausenden von Jahren lebten die Menschen quasi ''hinter dem Mond'' entbehrt jeder Grundlage und trifft nicht zu. Vielleicht sind die Menschen heutzutage mehr abergläubisch als früher. Entsprechend haben somit bestimmt mehr ''moderne'' Menschen ihre Vogelscheuchen im eigenen Gurkenfeld, als wir denken. In Psalm 115, 3-8 schreibt David: ''Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, sie haben Hände und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht, und kein Laut kommt aus ihrer Kehle. Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen''. Die beschriebenen Eigenschaften passen hervorragend auf eine Vogelscheuche und nicht selten wird man das, was man ansieht und worauf man hofft.
Das Gurkenfeld kann im übertragenen Sinne für uns heute auch unser Konto, das Haus, das Auto, der Fernseher, das Hobby, die Aktien oder sogar die eigene Familie sein. Man kann mit Gott überhaupt nichts am Hut haben, und dennoch das ganze Haus voll mit Götzen und allerlei Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen (Vogelscheuchen) haben, um seine Besitztümer und Gesundheit, Absicherungen, Familie, Pläne (Gurkenfelder) gegen Verluste zu schützen. Aber auch wenn man gläubig ist, kann man sein Vertrauen auf Dinge setzen, die einer Vogelscheuche im Gurkenfeld nicht unähnlich sind. Manche haben Plaketten, Heiligenbilder, Rosenkränze, Kreuze, Reliquien aller Art, ohne die sie nicht aus dem Haus gehen. Manche haben ihren Glauben auch schön gebunden, meterlang im Regal stehen, und verfügen über christliche Bücher ohne Ende. Im Grunde kann alles zur Vogelscheuche mutieren und zum Götzen werden - sogar die Bibel selbst, wenn man meint, es geht auch ohne Glauben und nur mit Wissen, Position, Erfahrung und Organisation. Manche schaffen es sogar, wie in dem Märchenfilm ''der Zauberer von Oz'', daß die Vogelscheuche lebendig wird, indem sie lebendige Menschen zu Götzen machen. Das passiert nicht nur Ungläubigen mit Popstars und Fußballspielern, sondern auch manchen Christen, die andere Gläubige so toll finden, daß sie manchmal vergessen, wer der Urheber ihres Heils ist!? Wir sollten keine Vögel erschrecken um unsere Gurken zu retten, sondern dem lebendigen Gott vertrauen und Jesus Christus im Herzen haben, der in allem der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Johannes 14,6).