Vorgestern hatte ich über die beiden Wege geschrieben, über Segen und Fluch - darüber, dass wir uns entscheiden müssen, welchen Weg wir gehen. Hörte sich der Bibelvers da doch ein wenig gesetzlich an, so finden wir selbst im Alten Testament auch Stellen, die man inhaltlich eigentlich eher im Neuen Testament vermuten mag. Stellen, in denen Gott nicht nur auf die Gesetze schaut, in denen schon eine Vorschau auf seine große Gnade sichtbar wird.
Wer sich einmal den ganzen Psalm 103 durchliest, wird sehen, dass er ganz durchdrungen ist vom Lob auf Gottes Gnade. Hing diese im Alten Testament noch ziemlich mit der Einhaltung des Gesetzes zusammen, wird doch auch schon auf die Zeit der Gnade, die Zeit nach dem Opfer Jesu am Kreuz von Golgatha hingewiesen.
Gott handelt nicht mehr nach unseren Taten. Nach all unseren Sünden könnte Gott uns eigentlich nicht mehr erretten. Unsere Sünde steht wie eine große Mauer zwischen uns und der Heiligkeit Gottes. Er, der so heilig ist, kann nichts mit der Sünde gemein haben - so könnten wir eigentlich nie zu ihm kommen. Doch Jesus trug unsere Schuld, er hat sie für uns auf sich genommen und wurde so zum Sündopfer für uns vor Gott. Unsere Schuld ist somit getilgt und gesühnt, dass wir wieder rein vor Gott stehen können, dass die Mauer, die uns trennte eingerissen ist.
In dieser Vorausschau kann der Psalmist von der großen Gnade Gottes reden. Unsere Missetaten sind nun fern von uns, denn sie hingen mit Jesus am Kreuz von Golgatha. Wir sind wieder rein und Gott kann uns in seiner Gnade wieder aufnehmen. Nicht mehr das, was wir als Menschen tun entscheidet darüber, ob wir vor Gott stehen können. Allein unser Glaube ist es noch, nach dem Gott uns fragt (der Psalmist benutzt hier den etwas veralteten Begriff ''die Gott fürchten'', was aber vom Sinn her ähnlich ist).
Jesu Opfer gilt ein für alle Mal. Nichts ist mehr nötig, als dass wir es für uns annehmen und an ihn glauben. Gibt es da noch einen Grund zu zögern?
Sag zu Gott ''Ja, ich will das Opfer für mich annehmen! Ja, ich will an dich glauben!'' Wenn du das von ganzem Herzen sagen magst, so kannst du dir seiner Gnade sicher sein. Nichts kann dich dann mehr von ihm und seiner Liebe trennen.
So wünsche ich dir noch einen gesegneten Tag in der Liebe Gottes.