Jesus war gekreuzigt, er war auferstanden und nach einiger Zeit in den Himmel aufgefahren. Nachdem die Jünger sich zuerst zurück gezogen hatten, fingen sie nun, nach Pfingsten, ausgestattet mit dem Heiligen Geist, wieder an zu predigen und zu heilen. Den Schriftgelehrten und Pharisäern gefiel das natürlich nicht. Hatten sie doch den Anführer töten lassen, so ging es jetzt doch weiter. Da setzte man sich im Hohen Rat zusammen und beratschlagte, was zu tun sei. Sie luden die Apostel vor und verbaten ihnen, weiter von diesem Jesus zu erzählen. Doch die Jünger wollten und konnten nicht auf sie hören: Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen (Apg. 5,29b) sagten sie. Dies wollte sich der Hohe Rat nicht gefallen lassen und man überlegte, ob man sie auch töten lassen sollte.
In dieser Situation stand ein Mann im Hohen Rat auf. Es war Gamaliel, ein Pharisäer, der beim ganzen Volk in hohen Ehren stand. Er sprach von anderen Aufständischen, die man hatte töten lassen. Ihre Nachfolger hatten sich danach dann schnell zerstreut und alles ging wieder seinen normalen Gang. Nun hatte er einen klugen Gedanken. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder war dieser Jesus auch nur einer von ihnen, dann würden sich auch seine Jünger zerstreuen und nach einiger Zeit nicht mehr für Aufruhr sorgen. Die andere Möglichkeit war, dass dieser Jesus wirklich von Gott kam - was dann? Durfte man dann nach Jesus auch noch seine Jünger töten? Würden sie damit dann nicht gegen ihren Gott kämpfen? Wie würden sie dann vor dem Volk dastehen?
Dieser Gedanke wurde vom Hohen Rat aufgenommen und sie stimmten ihm zu. Man verbot den Jüngern zwar nochmal, weiter zu predigen, dann aber lies man sie gehen.
Heute sind knapp 2000 Jahre seitdem vergangen. Und noch immer und sogar immer mehr gibt es auf der Welt Nachfolger und Jünger Jesu. Sie haben sich nicht zerstreut, nein, sie haben sich weit über die ganze Welt verstreut. Kaum ein Fleckchen Erde gibt es noch, wo keine Christen leben. Und nicht allen geht es so gut, wie uns. In vielen Ländern geht es ihnen heute nicht besser, als den Aposteln damals in Israel. Auch heute noch werden Christen verfolgt, wird ihnen verboten, von Jesus zu erzählen, noch immer werden Christen um ihres Glaubens Willen gefoltert. Und doch, die Sache Jesus geht weiter.
Was würde Gamaliel heute sagen? Würde er heute einsehen, dass der Hohe Rat unrecht hatte, dass er sich schuldig an Gott gemacht hatte?
Wie lebst du heute? Erzählst du auch mutig das Wort Gottes weiter? Lässt auch du dich nicht von den Lästerern und Spöttern beeindrucken? Bist auch du ein Zeuge dafür, dass die Sache Jesus die Sache unseres Gottes ist?
''Die Apostel gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.'' (Apg 5,41-42)