Der Glaube, den wir in Wort und Tat vor anderen vertreten können, kann sich meist nicht auf spontane, übernatürliche Beweise gründen. Damit können wir auch nicht rechnen, was wir auch im Eingangstext herauslesen können. Entscheidend ist zu verstehen, daß die Kraft des Glaubens, nicht unsere Kraft ist. Glaube bedeutet zu wissen, daß nicht ich, sondern allein Gott alles kann (nach seinem Willen) - wann, wie und wo auch immer. Die drei jüdischen Bezirksverwalter im Reich des Königs Nebukadnezar trotzten den selbstherrlichen Anweisungen ihres Chefs und gaben somit ihr Schicksal in die Hände ihres Gottes. Sie beteiligten sich nicht an den eitlen Machtkämpfen des Königs und machten ihren Glauben nicht davon abhängig, ob Gott sie aus der Not rettet oder nicht! Wie wir aus dem biblischen Bericht wissen, hat Gott die drei Männer gerettet und hat dieses Spiel mitgespielt und ist mit in den Feuerofen gestiegen und war den drei Männern ganz nahe. Der König Nebukadnezar war davon so beeindruckt, daß er sich bekehrte und den Gott der Israelis anerkannte (Daniel 3, 24-29). Gott ist gut (Matthäus 19,17) und es steht außer Frage, daß Gott alles, was er sich vorgenommen hat, auch tun kann - nichts ist ihm zu schwer oder unmöglich (Hiob 42,2). Was mich besonders bei den drei jüdischen Amtsträgern Schadrach, Meschach und Abed-Nego beeindruckte, war ihr ungetrübter Entscheidungswille und ihre glaubhafte Konsequenz angesichts der lebensbedrohenden Situation mit dem Feuerofen, in den sie dann tatsächlich geworfen wurden (Daniel 3,22). Sie waren gewiss nicht sicher, ob Gott ihnen diesen schlimmen Tod ersparen würde (sie hätten auch Märtyrrer werden können). Aber sie wussten, daß Gott dazu in der Lage ist sie zu retten und jederzeit die Kontrolle hatte. Uns droht heute kein Feuerofen, aber wir haben ebenso eine Position in der Welt, unserer Stadt, unserer Firma, wo auch immer, in der wir stehen und Position beziehen können (sollen). Und da kann es geschehen, daß von uns Dinge verlangt werden oder an uns herantreten, die gegen die Seele streiten und unseren Glauben herausfordern.
Wir werden uns nicht immer herauswinden oder manches einfach aussitzen können. Haben wir (auch im Kleinen) diese heilige Konsequenz gegenüber den Dingen, die klar gegen Gott und den Glauben gerichtet sind, und entsprechend den Mut, dem eine klare Absage zu erteilen? Wenn es uns nicht viel kostet, sind wir wohl weniger zögernd, aber wenn es teuer wird, wo stehen wir dann? Wenn womöglich Freundschaften, Arbeitsstelle, Geld, Einfluß, Ansehen und weiteres auf dem Spiel steht? Was machen wir dann? Die Zeiten in denen wir leben, werden nicht besser - Geld, Macht, Egoismus und Gottlosigkeit wird leider immer dominierender. Das Leben in der Nachfolge für Christen wird eher schwieriger als leichter. Es wird viel von Toleranz gesprochen und geschrieben - gerade auch in Bezug auf Gott und den Glauben. Aber vieles davon geht an der biblischen Wahrheit vorbei und Toleranz hat nur in der Wahrheit Sinn und ihre Berechtigung. Ich denke da an Martin Luther, der seinerzeit im Jahre 1521 vor dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms seinen kompromisslosen Glauben an Jesus Christus verteidigte. Ihm drohte Verfolgung, Folter und Tod - eine ganze Kirche und der Kaiser standen gegen ihn. Er war kein Politiker, kein Schönredner und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube als er sagte: ''Mein Gewissen ist in den Worten Gottes gefangen, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen''. Jesus Christus steht für die Wahrheit, das Leben und die Erlösung (Johannes 14,6)! Wofür stehst du?