Demut

Mit der Demut ist das so eine Sache: Da fühle ich mich im Recht oder zumindest meine ich im Recht zu sein! Warum soll ich nun 'klein beigeben' während andere tun und lassen was sie wollen und ich soll grad dann demütig sein?!

Immer wieder zieht es mich zurück zu Bibelstellen 1. Petrus 5,5-6: Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber umkleidet euch mit Demut miteinander! Denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demüten aber gibt er Gnade. welche Demut beinhalten: meinem Nächsten, meinem geistl. Gegenüber, und an erster Stelle Gott gegenüber. Aber wie sieht denn nun Demut aus?

Demut ist ein Attribut, das es gilt zu lernen. Das ist ein immerwieder kehrendes Entdecken: ''Ich bin schlecht!'' und das tut weh - dem eigenen Ego zuzugeben, dass ich schlecht bin erfordert eine gewisse Reife, die auch mit meinem Lebensweg zu tun hat. Ich kann in Gottes Wort reifen, wenn ich mich damit auseinandersetze, täglich lese, Bibelstunden besuche und mich ehrlich mit Gottes Leitung beschäftige. Immer wieder kommt mir der Gedanke ''so schlecht bin ich doch nun gar nicht!'' FALSCH!!! Ich bin schlecht - und das ist ein Zustand jedes Menschen - ein IST-Zustand sozusagen! Fakt! Vor Gott bin ich nicht besser als ein Kinderschänder...gibt Dir das ein Stich? Mir ja: mein Gerechtigkeitssinn will sich da aufbäumen und ein ''ABER'' dazwischenrufen...bei Gott gilt kein ABER, bei Gott ist es Fakt und darüber soll ich traurig sein: nicht ich bin der Macher in meinem Leben, wenn ich fröhlich bin - ich bin ein Sünder; ich will über meine Fehler trauern und heulen über meine Sünden, damit mein Herz sich reinigt und ich mich Gott nähern kann! Ja - ich bin nicht besser!
Die gute Botschaft dabei ist: ich kann verändert werden! Im Epheser 6,10 ff wird uns die geistliche Waffenrüstung des Christen beschrieben und was ich da sofort merke: Ich bin auf Gottes Gnade angewiesen. Wenn ich mich nicht mit ehrlichem, reinem, offenen Herzen zu Gott nahe, kann er sich mir nicht nähern und die Waffenrüstung, alles was ich versuche im 'guten Glauben' zu tun ist zum Scheitern verurteilt und gebiert in meinem Leben Unsicherheit, Lüge, Mißbrauch, Neid, Hass und vieles mehr, was uns als Christ nicht zu erkennen gibt! Ich soll Licht und Salz sein für diese Welt, dass Suchende anklopfen und Finder werden des ewigen Lebens. Licht und Salz kann ich aber widerum nur sein, wenn ich ungeteilten Herzens in Gott verankert bleibe, mich unter seine Macht stelle, mich beschenken lasse von seiner Kraft und in seiner Liebe lebe.
Ich wünsche Dir und mir, dass wir gerne lernen, demütig zu sein. Demut fängt an, wenn Du und ich mit reinem und ganzem Herzen zu Gott kommen: dann kehrt Demut unserem Nächsten gegenüber ein und wir können auf unser Recht verzichten, Liebe üben und Vergebung aussprechen. Vergebung, die ein neues Kapitel in beider/mehrerer Leben aufschlagen lässt, ohne einen Groll im Herzen. Demut bedeutet auch barmherzig sein und das wünsche ich mir selbst und Dir jeden Tag neu, dass wir zum Segen sowohl für Suchende als auch bereits Erlöste werden können!

Gottes treuen Beistand in Eurem Alltag.

Armida Günther