Vor kurzem war ich mit meinem Auto in einer SB-Waschanlage. Es war notwendig, denn der Schmutz eines Feldweges hatte extreme Spuren hinterlassen. Nach dem Waschgang erwartete ich eigentlich ein sauberes Auto, doch aus welchen Gründen auch immer, waren noch deutliche Verschmutzungen sichtbar. Vor allem aber, außen ging es ja noch, aber innen drin war, verursacht durch die dreckigen Schuhe, auch nach dem Waschvorgang keine Veränderung sichtbar.
Was hat dies nun mit dem Vers aus Amos zu tun? Ich denke aus dem Textabschnitt können wir eines erkennen: Gott will, dass wir uns ihm völlig hingeben, ihm unser Leben mit allem überlassen und ihm mit unserem Leben dienen, das echt und wahrhaftig ist. Es genügt eben nicht nur zum Gottesdienst zu gehen und danach (teilweise gewaschen) wieder herauszukommen. Es genügt nicht, dass wir nach außen zeigen, wie wir Gott dienen, in dem wir ihm jeden Sonntag zeigen wollen, wie wichtig uns der Gang zur Kirche ist. Das allein bewirkt überhaupt nichts, weder das sich ''zur Schau stellen'' (V.22) noch das freudige Lieder zur Gitarre, Schlagzeug oder Orgel singen (V.23). Wenn wir uns nicht mit unserem ganzen Leben dafür stehen bleibt unser Glaube tot. Ein ''Gottesdienst'' der nach dem Schlusslied in der Kirche bleibt und nicht mit uns nach draußen geht, der bewirkt in uns und bei den Menschen um uns herum keine Veränderung. Die Worte bei Amos sprechen eine deutliche Sprache. Euer Gottesdienst gefällt Gott nicht, es ist ihm ein Gräuel, wenn alles nur äußerlich abläuft. IHR seid es, die Gott will und nicht eure glänzenden und prächtigen Feiern und Gottesdienste. DU bist gemeint! In erster Linie will Gott DICH haben. DU sollst ''der Gottesdienst'' sein und nicht deine tolle Musik, die stimmungsvolle Kirchenatmosphäre oder die großzügige Kollekte, die du einlegst. DICH selbst sollst Du einlegen!
Paulus hat im Römerbrief (12,1) geschrieben: „Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst“.
Mit einem lebendigen Gottesdienst ist nicht die schöne Musik, die tolle Predigt oder der festlich geschmückte Kirchenraum gemeint. Ein „lebendiger Gottesdienst“, der lebt und wirkt in uns. Er kann und darf nicht nur eine äußeres Zeichensetzen bleiben. Wir „leben Gottesdienst“ in dem wir unsere Persönlichkeit einbringen, uns vor Gott stellen und uns von ihm verändern lassen wollen. Das ist es, was Paulus als ''vernünftig'' beschreibt. Vernünftig = Sinn bringend. Und Sinn bringt ein Gottesienst dann, wenn er etwas bewirkt, etwas in uns und dann auch durch uns bei anderen Menschen verändert. Diese Veränderungsbereitschaft, ist es, die wir „als Opfer“ bringen sollen.
Ich wünsche uns, dass wir jeden Tag bereit für den reinigenden Heiligen Geist sind, der uns verändern kann, weil wir es wollen.
Seid gesegnet.