In unserer Welt scheint es nicht danach zu gehen, wer dem anderen dient - nein - es ist eher so, dass jeder sich für ganz toll hält und das auch so nach Aussen hin darstellt!
''Schau mal der: der bringts in seinem Leben echt nicht...''
''Die verhält sich unmöglich, wie kann die nur...''
''Das lohnt sich nicht, dich hier einzusetzen, die reden alle nur hinter dir her...''
Es ist schon seltsam, dass die Worte in der Bibel heute noch so aktuell sind - oder? Ist uns bewusst, dass wir keinen Deut besser sind, als die Menschen die damals lebten und sogar mit Jesus zusammen unterwegs waren? Es waren die Nächsten, die Jesus seit Beginn seines Wirkens folgten, die sich darüber stritten, wer denn nun der Bessere/Größere sei, um neben Jesus auf dem Thron zu sitzen!
Uns mag dies vielleicht etwas seltsam berühren: wer will sich schon anmaßen, neben Jesus zu sitzen! Und doch: stelle ich mich nicht auch immer wieder besser oder größer dar als ich in Wirklichkeit bin? was ja auch dem gleich kommt, direkt neben Jesus zu sein (weil ich ja so toll bin!): Auch als Kind Gottes geschehen solche Dinge und schleichen sich Gedanken ein, die mich besser darstellen als ich bin! Dabei will ich das ja gar nicht! und wie oft bin ich über Äußerungen erschrocken, dass ich als lieb und nett angesehen werde und dabei rebelliert in mir immer wieder alles um meine Meinung rauszuschreien und mir alles ganz heftig von der Seele zu sagen - so richtig unverblümt - offen und ehrlich!
Offen und ehrlich, das will ich auch sein: vor Gott und meinen Mitmenschen. Ich will aber auch lernen mich zu beherrschen, mich nicht besser hinzustellen und anderen auch sagen: Du siehst mich in einem falschen Licht - denn auch ich kann zornig werden, auch ich kann mal dumm daherreden und auch ich kann mich für wen Besseren halten - auch wenn es alles fadenscheinig ist - ICH KANN DAS WIRKLICH. Ich darf aber auch grad hier wissen: Jesus steht mir in Liebe zur Seite und führt mich auch wieder zur Ernüchterung; zur Einsicht, dass ich merke: ich bin nicht besser, ich bin nicht größer, ich bin genau so ein Sünder wie alle anderen auch, und bin in dieser Welt um zu Dienen!
Markus9,36-37: er rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte und umarmte es. Dann sagte er: ''Wer ein solches Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, weil Gott mich gesandt hat.'' Mich ermutigt schon allein die Umarmung, die Jesus dem Kind schenkt und hier kommt dann mein ''JA'' wieder ins Leben. Mein ''JA'' zu Christus, dass ich mir vor Augen halten will, ihm zu dienen; Menschen an- und aufnehmen in ihrer Anderstartigkeit. Mich mit ihnen abzugeben, auch oder grad weil sie zu Außenseitern gehören. Nicht jemandem nachrennen, wenn er meine Gesellschaft ablehnt, aber für ihn dazusein, ihm zuzuhören und auch behilflich sein, wenn er/sie es benötigt und auch annehmen will!
Ich werde dadurch nicht besser und nicht größer, aber Gott wird durch mein Handeln geeehrt und das wünsche ich mir und Euch für den heutigen Tag: dass uns die Menschen vor Augen sichtbar werden, an denen wir handeln können um Gott die Ehre zu geben.