Nachdem wir uns im ersten Teil mit dem Inhalt der Prophetie beschäftigt haben, wollen wir einen zweiten, nicht unwichtigen Aspekt besehen. Wir können die Wahrheit der Prophetie zusätzlich auch anhand des Lebensstils des Propheten erkennen. Jesus sagte einmal:
Ich habe es euch gesagt, doch ihr glaubt mir nicht. Die Werke, die ich in meines Vaters Namen tue, zeugen von mir. (Joh. 10, 25).
Dieser Vers zeigt uns, dass die Glaubwürdigkeit eines Propheten nicht nur vom Inhalt abhängig ist, sondern auch davon, wie der Prophet sich verhält, also wie er sein Leben gestaltet. Dies bedeutet nicht, dass er perfekt sein muss, denn ausser Jesus ist kein Mensch perfekt. Doch seine gesamte Lebensführung sollten dennoch gewisse Merkmale aufweisen. Hier habe ich nicht einen besonderen einzelnen Text ausgesucht, sondern werde anhand verschiedener Verse diesen Lebenswandel zeigen.
1.Ein „Ja“ zur Selbstverleugnung bis zum Leiden um der Botschaft willen:
7 HERR, du hast mich betört, und ich habe mich betören lassen. Du hast mich ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet über mich. 8 Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, ''Gewalttat'' und ''Zerstörung'' rufen; ja, das Wort des HERRN ist mir zur Verhöhnung und zur Verspottung geworden den ganzen Tag. 9 Doch sooft ich mir sage2: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen reden, wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Und ich habe mich vergeblich abgemüht, es weiter auszuhalten, ich kann nicht mehr! (Jeremia 20, 7 – 10)
2.Eindeutiger persönlicher Lebenswandel in Bezug auf sexuelle, finanzielle, alkoholische und betrügerische Verfehlungen:
14 Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Lüge leben! Und sie stärken dabei noch die Hände der Übeltäter, damit sie nicht umkehren, jeder von seiner Bosheit. Sie alle sind für mich wie Sodom und seine Bewohner wie Gomorra. (Jer. 23, 14; vgl. auch 1. Sam. 12, 3 – 5; Jes. 28, 7; Micha 3, 5; Jer. 29, 22ff)
3.Fürbitte für ihr Volk oder ihr Land, „in den Riss treten“:
31 Darauf kehrte Mose zum HERRN zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen: Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. 32 Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus. (2. Mose 32, 31 und 32; vgl. auch Amos 7, 1 – 3; Jer. 7, 16)
Hier bittet Mose so sehr für das Volk Gottes, dass er bereit ist, aus dem Buch des Lebens ausgetilgt zu werden, wenn Gott seinem Volk nicht vergeben wolle. Ein Prophet will das Beste für seine Zuhörer. Er ist bereit, alles zu geben und zu tun, damit möglichst viele seiner Zuhörer Vergebung Gottes empfangen können. Diese prophetische Einstellung wünsche ich jedem Geliebten Christi!
Der Herr mit euch!