''Ehre sei Gott in der Höhe'' singen manche von uns. Je nach Gemeindehintergrund hat jeder seine Favoriten an Liedern, in denen wir unseren Gott loben. Ich singe sie immer gerne. Aus voller Überzeugung. Ja, unser Gott ist ein beeidruckender Gott. So stark, so voller Liebe. Ein Retter ist er für uns, er gibt uns Halt und Frieden. Er verdient wirklich Ehre. Ich war wieder mal beeindruckt von unserem Gott, dankbar für seine Erniedrigung, die mich errettete, als der oben zitierte Vers vorgelesen wurde. und so nickte ich innerlich überzeugt, als ich es las: ''IHM sei Ehre''. Ja, er hat es verdient. Ewig geehrt zu werden. Dann wurde mir aber plötzlich ganz heiss. Wenn ich ihm wirklich Ehre wünsche, dass er das bekommt, was er verdient, dann stehe ich ja voll in der Verantwortung. Nicht (nur) in der Verantwortung, ihm Sonntags schöne Lieder zu singen. Nicht in der Verantwortung, von Ihm zu erzählen ... auch, natürlich. Aber das wäre doch hohl, wenn das alles wäre. Wann ist Ihm denn Ehre?
Was ist das für ein Freund, der mir erzählt, wie gern er mich hat, wie wichtig ich für ihn bin, der mir dann im Team kontinuierlich die kalte Schulter zeigt, mich übergeht und keine Zeit für mich hat? Was ist das für ein Ehemann, der seiner Frau sagt, wie sehr er sie liebt, aber sie nicht beachtet, ihre Wünsche konstant ignoriert und alles ander lieber tut, als Zeit mit ihr zu verbringen? Was bin ich für ein Jünger meines Jesus, dem ich so oft vorschwärme, wie toll ich ihn doch finde und dabei IHN und Seine Wünsche und Vorlieben vorsätzlich übergehe ?? Ich glaube ich hätte so einen Freund schnell satt, wäre wütend auf seine Heucheleien, würde mich ausgenutzt fühlen, ich glaube so ein Ehemann würde gehasst werden von seiner Frau. ''Ihm sei die Ehre'', das ist ein Alltagsjob. ''Ihm sei Ehre'' ist nur dann echt, wenn ich es auch lebe.
Ich wünsche Euch einen Tag, indem Ihr euren Gott ehrt für seine unglaubliche Liebe. Das brauch Übung und kommt nicht immer aus einem vor Freude überfliessenden Herzen. Genau wie uns eine gute Freundschaft manchmal gegen den Strich gehen kann, unser Engagement fordert. Und wenn wir versagen, dann lass uns nicht das Handtuch werfen, denn ''wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht dass er sie uns vergibt '' (1. Joh. 1,9).
Er verdient wirklich Ehre :-)