Wenn ich diesen Bibelvers lese, kommt in meinen Sinn immer ein und dieselbe Frage, nämlich wie sich das Leben des Apostels Paulus von unserem Leben unterscheidet (in jedem Fall vom Leben der Mehrheit der modernen Christen). Welche Lebensstrebungen hat er gehabt und welche haben wir?
Wofür hat der Apostel das, was er getan hat, geleistet und wonach streben wir heute in unserem alltäglichen Leben? Wer wirklich aufmerksam die Bibel liest, dem liegt der Vergleich mit ihm nahe. Man wird bemerken: Er lebte vor 2000 Jahren, seither hat sich vieles völlig geändert. Aber wenn wirklich alles geändert wurde, hat sich die Bibel auch geändert? Was sind unsere geistlichen Werte? Glauben wir wirklich an Jesus Christus oder nennen wir uns nur «Christen»? «Christ zu sein», Gottesdienste zu besuchen, ein Kreuz am Hals zu tragen wurde heute zu einer Mode. Ob sie wirklich «der Glaube an Gott» ist? Wer hat diese Mode ''des Glaubens an Gott'' nötig? Wem hilft sie? Uns oder unseren Nächsten? Das Wort Gottes sagt klar und nicht zweideutig: «Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.» (Jakobus 2:26).Paulus sowie andere Apostel halfen und lehrten andere Christen, den in Bedrängnis geratenen Nächsten zu helfen. Ihr Glauben an Jesus erwies sich damit in konkreten Taten.
«Denn es war auch keiner bedürftig unter ihnen.» (Apostelgeschichte 4:34).Kranke, Alte, Kinder, die ohne Eltern geblieben sind, wurden sogar in solch schweren, schrecklichen Umstanden nicht für eine nutzlose und beschwerliche Last gehalten.
Ich denke manchmal darüber nach, welche Leiden die Christen der ersten Jahrhunderte erlitten hatten, bis die Christenheit offiziell erst 381 als Religion im Römischen Reich anerkannt wurde. Viele Heldentaten werden im 11. Kapitel des Hebräerbriefes erwähnt. Ihr Leben ist ein überzeugendes Beispiel des Lebens in Christus. Preis dem Herrn! Gott hat uns heute wahre Freiheit gegeben, um Ihn anzubeten und unseren Nächsten zu helfen.
Lasst uns aber nicht vergessen: Der am Kreuz von Golgatha errungene Sieg kostete das Leben Jesu. Er segnet uns nicht dazu, dass wir zu dagebliebenen Sünden zurückkehren und wie im „alten Leben“ leben. Jeder, der wirklich dem Herrn dienen möchte, hat viel mehr Möglichkeiten denn je. Und wir wissen nicht, was morgen geschieht, und niemand kennt seine Zukunft. Die Zeit läuft blitzschnell und es wäre unvernünftig, sie so sinnlos zu verschwenden. Der Apostel Paulus kannte den Wert der Zeit und strebte gleich nach seiner Bekehrung danach, geistig und körperlich den «Leidenden und Bedürftigen» reale wirksame Hilfe zu leisten. Wir lesen in demselben vierten Kapitel des 2.Briefes an Timotheus in Vers 8: «Fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit.».Paulus wusste, dass das Ende seines irdischen Lebens sehr nah war, und ermahnt mit diesen Worten seinen jüngeren Bruder Timotheus. Das Leben des Apostels Paulus war weder ziellos noch vergebens.
Er blieb bis zu seinem Tod ein treuer Diener und Knecht Christi. Er hat wirklich «den Lauf vollendet» und trotz aller Hindernisse «den Glauben bewahrt». Das Wort Gottes kennt weder Zeit noch Grenzen:
« Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst!» (2.Timotheus 4:5).
Gott spricht fordert uns mittels Seines Wortes auf: «Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen.» (Galater 6:2).