Esther hatte Angst. Wieso lag es gerade an ihr, die Juden vor dem Tod zu bewahren? Warum sollte gerade sie die Juden vor dem persischen König Ahasveros retten? Ja, sicher... Ihr waren die Möglichkeiten dazu bereitgestellt. Sie war schließlich des Königs Frau. Aber selbst der wusste das Wesentliche von ihr nicht. - Sie war selbst Jüdin. Es ging bei dem Rettungsversuch nicht einfach nur darum, sich für die Juden einzusetzen. Es ging darum, dass sie sich outen müsste. Noch dazu war es ohnehin lebensgefährlich, ohne Aufforderung beim König zu erscheinen. Wenn der Herr gerade einmal nicht in der richtigen Stimmung war, konnte es schnell passieren, dass man für die Störung mit seinem Leben bezahlen musste. Und auch wenn Esther ihren Gemahl nicht überzeugen können würde, die Juden in Frieden zu lassen, würde Esther mit den Juden umgebracht werden. Sie setzte also einiges aufs Spiel, wenn sie die Juden retten wollte. Doch kommt sie trotz ihrer Ängste und Sorgen zu dem Entschluss: ''Komme ich um, so komme ich um.'' Sie wusste schließlich, wer ihr Gott war.
Nun frage ich mich: Wie ist das bei mir? Setze ich mich für Jesus oder für Glaubensgeschwister ein, selbst wenn ich nachher als die Dumme dastehe? Oder bin ich lieber still und denke mir meinen Teil? Oft erwische ich mich bei Letzterem. Oft bleibe ich ganz ruhig in innerer Aufruhr sitzen, wenn mal wieder jemand über Jesus gelästert hat oder den Glauben an Ihn ins Lächerliche gezogen hat. Manchmal stehe ich auch dagegen auf. Manchmal sage ich, was Sache ist, woran ich glaube und warum. Wie ist das bei Dir?
Mir ist Esther zum Vorbild geworden. Esther, die ihr ganzes Leben für ihren Glauben aufs Spiel gesetzt hat. Esther, die nicht zu feige war aufzustehen und den Mund aufzumachen. Esther, die alles für Gott gegeben hätte, wenn es nötig gewesen wäre. Esther, die all ihre Kräfte im Mut zusammengefasst hat und für das Gute gekämpft hat.
Wie ist das bei Dir?