Als ich diesen Vers gelesen habe, habe ich gestutzt. Der erste Teil war mir sofort klar: ''Der HERR reißt das Haus der Stolzen nieder'', damit sie nicht mehr stolz seien. Dies bewirkt Er, indem Er sie auf die Straße setzt und sie nichts mehr besitzen. So haben sie keinen Grund mehr, stolz zu sein, und sind ganz klein.
''Aber die Grenze der Witwe setzt er fest.'' Grenze? Und das soll etwas Gutes sein? Wer lebt schon gern eingeschränkt und bedrängt durch Grenzen? - Ich eigentlich weniger. Doch mir fiel auf: Es geht ja ums Haus. Wäre da die Grenze, die Grundmauer nicht fest, würde das Haus in sich zusammenbrechen. Die Grenze ist also mehr als gut. Genauso ist es mit dem Dekalog, den Zehn Geboten: Es sind Richtlinien und Grenzen, damit wir ein gutes Leben führen können und es nicht zusammenbricht. Gott meint es gut mit uns, wenn Er Grenzen setzt!
Doch warum ist es gerade die Grenze der Witwe, die er festsetzt? Die Witwe ist früher eines der schwächsten Wesen in der Gesellschaft gewesen und war sehr abhängig und bedürftig. Gott nimmt sich besonders dieser Schwachen an, in denen Seine Kraft vollkommen werden kann (2. Korinther 12, 9). Gott gibt uns, den Schwachen - wären wir stark, bräuchten wir Jesus nicht - Sicherheit durch Seine Grenzen. Er schenkt Orientierung. Ohne Einschränkungen sind wir orientierungslos wie ein Schaf ohne Hirte.
Nehmt Gottes Grenze an! Er meint es gut, wenn Er uns einschränkt!