Den Galeerentrommler besiegen

Den Galeerentrommler besiegen

Schnelllebigkeit, eine Wortschöpfung, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Alles, sei es in Beruf, Haushalt, Freizeit oder in der Familie dreht sich immer schneller, wie ein Karussell und, obwohl wir diese Anspannung bemerken, warten wir wie versteinert darauf, dass dieses Karussell aus den Fugen gerät. Wir alle spüren, dass wir dieses Tempo eigentlich nicht durchhalten können, aber dennoch sehen wir uns nicht in der Lage die Fesseln dieser hektischen Welt zu zerreißen. Gebannt hören wir, wie der Trommelschlag des Taktgebers auf der Galeere immer schneller wird, stöhnen unter der Last und oftmals werden wir erst durch eine Überlastung des Körpers „erlöst“ und zu einer Zwangspause verurteilt. Finden Sie sich in dieser Beschreibung wieder? Glauben Sie, verehrter Leser nur nicht, dass ich das gelassen von außen betrachte. Auch ich befinde mich mit meinem Leben in diesem Karussell und meine Frau meint immer, dass wir ein Leben auf der dritten Überholspur führen. Und doch, wenn ich mich so umsehe, gibt es etwas, das meine Familie und mich von so vielen anderen Menschen in ähnlichen Situationen unterscheidet. Wir wissen, dass da jemand ist, der uns tragen hilft. Das wir nicht alleine sind mit all den Dingen, die uns alltäglich so beanspruchen und drohen uns niederzuringen. Es kommt mir oft so vor, als wenn die Menschen wie einen Rucksack aufhaben und mit jeder neuen Belastung, mit jeder neuen Schwierigkeit kommt etwas mehr in den Rucksack, bis er viel zu schwer zu tragen ist und die Menschen unter Ihm zusammen brechen.

Aber Jesus sagt in Matthäus 11, 28: >>Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.<< Und so weiß ich, wenn ich abends spät mit meiner Frau zusammen den Tag beende, und die Dinge des Alltags hinter mir lasse, die Kinder versorgt sind, wenn das letzte seelsorgerliche Gespräch gelaufen ist und mir eigentlich nur noch zum Heulen zumute ist – da ist Jesus, der mich und meine Frau und all unsere Sorgen sieht. Dann weiß ich, dass ich alles, was der Tag so gebracht hat, IHM geben kann. Dann erinnere ich mich daran wie es in 1. Petrus 5,7 heißt: Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch. Und so legen meine Frau und ich den Tag, den wir von Gott empfangen haben, in seine Hände zurück. Mit all seinen Sorgen und Problemen, mit all den guten Dingen, die wir erlebt haben und mit all den nicht so guten Dingen. Und wir wissen genau, dass Jesus uns mit nichts überfordern wird, dass er uns nichts aufbürdet, was wir nicht mit seiner Hilfe auch tragen können.

Heinemann