In letzter Zeit beobachte ich immer wieder in der Karlsruher Innenstadt einen sehr auffälligen Mann mittleren Alters. Er ist mit allerlei Dingen beladen und beschwert über jedes normale Maß hinaus. Auf dem gekrümmten Rücken trägt er einen großen Rucksack und obendrauf einen eingerollten Schlafsack mit Matte. An den Seiten hängen vollbepackte Tüten. Dann trug er mindestens noch vier weitere vollgestopfte Tüten und Stofftaschen mit den Händen. Zudem hatte er kurze Hosen an (im Dezember) und Badelatschen. Er kam nur sehr langsam voran war aber offensichtlich sehr in Eile und Hektik. Er führte Selbstgespräche und haderte über dies und das. Es klang zumindest nicht freundlich. Als er an mir vorbeilief und mir den Rücken zudrehte, sah ich eine kleine Holztafel die mit einer Schnur am unteren Ende des Rucksacks befestigt war. Es war ein Vers aus der Bibel! Was da genau stand weiß ich nicht mehr aber darauf kommt es in dieser Schilderung nicht an. Was mir in diesem Moment in den Sinn kam, war der obige Bibelvers. Und gleichzeitig fragte ich mich, ob dieser seltsame Mann möglicherweise sogar repräsentativ für nicht wenige der heutigen Christen steht?
Sind nicht manche (viele?) von uns mit selbstauferlegten Lasten so beschwert, daß sie mitunter kein Bein auf den Boden bekommen? Sind wir nicht manchmal ebenso für den Weg den wir gehen falsch ausgerüstet? Sind wir vielleicht vor lauter Lasten und äußerem Druck zu keinem guten Wort und keiner Freundlichkeit mehr fähig? Gut, dieser arme Mann war möglicherweise psychisch belastet aber trotzdem (deshalb?) dem Glauben an Gott zugetan. Was bei seinem äußeren Anblick vielleicht zum Kopfschütteln animiert, ist bei anderen möglicherweise ein Bild für den eigenen inneren Zustand? Manche Gläubige sind nicht frei sondern mühselig und belastet und diese Lasten sind auch nicht sanft und leicht sondern schwer und hart. Es ist ein Unterschied zwischen Dingen die uns Gott auferlegt und Lasten die wir uns selbst zumuten oder zumuten lassen. Manchmal werden wir auch von anderen Christen unnötig beschwert. So wie die Pharisäer das früher zum Unwillen von Jesus Christus mit den Juden getan haben (Lukas 11,46). Machen wir es nicht so! Christen sind nicht besser als andere Menschen, sie sind aber besser dran! Diese befreiende Wahrheit dürfen wir nach außen vermitteln und zur Versöhnung mit Gott aufrufen. Ich wünsche Dir einen unbeschwerten neuen Tag! ;-)