„Ich bin Christ und ich schäme mich kein bisschen dafür!“ --- Wie schwer fällt es doch manchmal, so etwas öffentlich zu sagen! Wie geht es dir, wenn du in einer Gruppe Menschen stehst und du eine Frage gestellt bekommst, auf die du so antworten könntest? Würdest du es tun? Würdest du frei heraus sagen: „Ja, ich bin Christ! Und was andere von mir denken ist mir in dieser Hinsicht total egal!“
Wenn ich zu mir selbst ehrlich bin, finde ich das manchmal ganz schön schwer! Da gibt es zum Beispiel im Moment diese Situation in der Schule: Wir sollen uns einen kleinen Gegenstand heraussuchen und vor der versammelten Klasse begründen, warum wir gerade diesen Gegenstand ausgewählt haben und was er uns bedeutet. Ich habe mich für ein kleines silbernes Kreuz entschieden und mich auch gleich an meinen Schreibtisch gesetzt, um den passenden Text dazu zu schreiben. Doch je weiter ich mich in meine Arbeit vertiefte, desto mehr merkte ich, dass ich Angst bekam. Ich hatte plötzlich Angst davor zu sagen, dass dieses Kreuz für mich symbolisch für meinen Glauben steht und dass der Glaube einer der wichtigsten Teile meines Lebens ist, auch wenn viele das nicht verstehen.
Als ich so auf meinen Text sah, da merkte ich erst, was ich da tue: „Wenn du das jetzt weglässt oder umschreibst, dann verleugnest du nicht nur dich selbst, dann verleugnest du auch deinen Vater, deinen Schöpfer und deinen Retter.“
Ich beneide Paulus um diese Worte, die er den Römern im Römerbrief geschrieben hat. Er setzt diese Worte mit so einer Sicherheit, dass man meinen könnte, er hätte nie etwas anderes geglaubt. Und wenn ich einmal in mich gehe und mir diesen Vers ganz langsam Wort für Wort durchlese, dann kann ich daraus Mut schöpfen. Mut für meinen Vortrag, denn Paulus hat Recht! Paulus sagt absolut die Wahrheit und vielleicht hilft es auch dir, wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest, dir diesen Vers einmal ganz genau anzugucken.
Manchmal schämen wir uns Dingen, die für uns doch eigentlich etwas wunderbares sind. Manchmal verlässt uns der Mut, obwohl wir doch eigentlich nur die Wahrheit sagen wollen und obwohl wir doch eigentlich nur zeigen wollen, wer wir sind. Wenn es uns so geht, dann sollten wir nicht vergessen, dass derjenige, der uns diese Wahrheit geschenkt hat, auch dazu fähig ist, uns unsere Angst und unseren Scham zu nehmen.
Während ich das hier grade geschrieben habe, hat mich eine innere Stimme gefragt: „Warum hast du dieses Kreuz gewählt und angefangen deinen persönlichen Text dazu zu schreiben?“ Ja, warum habe ich das getan? Ich denke, diese Entscheidung habe ich nicht selbst getroffen, nein, ich glaube da steckt der Wille Gottes hinter.
Ich wünsche dir einen gesegneten Tag, an dem du deine Ängste überwältigen und den Willen Gottes spüren kannst.