Fragt man Menschen nach der Kirche, so bekommt man unterschiedliche Antworten. Menschen treten aus der Kirche aus, weil sie oftmals mit ihr unzufrieden sind. Jemand sagte mal: Ich vermisse den persönlichen Kontakt und die persönliche Ansprache. Es mag auch mit den antiquierten Vorstellungen der Menschen zusammenhängen: Die Kirche schreibt vor, wie Menschen sich verhalten müssen und das lasse ich nicht zu.
Viele Menschen meinen, die Kirche habe eine überholte Moral. Aber gerade Jesus war damals der “Rebell”, der die Vorstellungen der Menschen ändern wollte. Er gab sich mit unmoralischen Menschen ab, wie die Leute meinten. Er aß mit ihnen, wohnte bei ihnen. Er kehrte bei einem Zolleinnehmer ein. Man warf ihm vor, die religiösen Vorschriften, Gottes Gesetz, zu übertreten.
Für Jesus ging es nicht darum, die Moral zu retten, sondern den Menschen. Wenn er Zugang zu den Menschen bekommen wollte, um ihnen zu helfen, so ignorierte er Gesetze. Nicht das abstrakte Gesetz hatte Vorrang, sondern der lebendige Mensch. Das Leben der Menschen, die sich und anderen schadeten, weil sie sich um Gottes Willen nicht kümmerten, wollte er heilen. Dabei trat er nicht als verdammender Moralprediger auf, der mit dem Zeigefinger droht, sondern als einer, der auf sie zuging und etwas erleben ließ, was sie sonst von den Vertretern der Religionen nicht erfuhren: Liebe. Es war diese Erfahrung von Liebe, die ihnen zu einem Leben verhalf, das für sie und andere gut war.
Prägt und bestimmt solch eine Liebe unser Handeln und Denken, so sind wir ein Werkzeug in der modernen Welt und können Menschen erreichen. Das wünsche ich dir heute dort, wo der Herr dich hinbegleitet.