Schwierigkeiten, Anfechtungen und Prüfungen bringen unsere besten und auch unsere schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein. Eine Prüfung ist auch immer eine Chance sich selbst zu erkennen und um vom Schein zum Sein zu kommen. Manchmal sendet Gott uns zu bestimmten Zeiten solche Prüfungen und Situationen, in den wir dann Verantwortung für uns selbst oder andere übernehmen sollen. Es geht nicht darum, daß Gott bestimmte Ergebnisse und Verhaltensweisen zu sehen bekommt (das weiß er schon vorher) sondern damit wir selbst etwas lernen, erkennen und verstehen (auch wenn es manchmal unangenehm ist). Eine Prüfung ist aber keine Versuchung - das gilt es zu unterscheiden! Gott versucht niemanden (Jakobus 1, 13-14). Versuchungen haben immer etwas mit einem selbst zu tun und beinhalten unsere Verhaltensweisen und unseren Umgang mit Dingen und Situationen, mit denen wir unmittelbar konfrontiert werden. Versuchungen an für sich sind keine Sünden und Sünden sind tot und sozusagen inaktiv, solange sie nicht aktiviert, angekurbelt, gefüttert und als solche definiert werden können (Römer 7,8). Gott definiert die Sünden durch das Gesetz und die Versuchungen (ausgelöst durch Begierden aller Art) wurden dadurch zu Sünden, indem sie dem Gesetz Gottes (bewusst oder unbewusst) zuwider handelten. Gottes Gesetz ist für das Leben bestimmt und nicht für den Tod (Römer 7,10). Gut und Böse definiert sich in Entscheidungen aufgrund einer gewissen Freiheit und Auswahl zur Entscheidung, denn sonst könnte man ja das Eine vom Anderen nicht unterscheiden und hätte dazu auch keinerlei Veranlassung. Darum gab es im Garten Eden auch den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen (1. Mose 2,9). Die Kraft der Sünden, also die freie Entscheidung die Gebote Gottes ernst zu nehmen oder nicht, ist das gegebene Gesetz (1. Korinther 15,56). Ohne Gesetz keine Sündenerkenntnis (Römer 3,20). Wenn man nun ein Christ geworden ist, weil man einsieht, daß Gottes Gesetz gut und lebensbejahend ist (1. Timotheus 1,8) und man desweiteren erkennt, außerstande zu sein Gottes Heiligkeit und Anspruch je zu genügen (Johannes 7,19) dann will man als erlöstes Kind Gottes, sein neues Leben als Geheiligter und Geliebter vor Gott auch durch sein Verhalten bestätigen.
Dabei hilft uns Gott indem ER uns erzieht, prüft, züchtigt und uns unsere Erfahrungen machen lässt. Das kann manchmal auch sehr desillusionierend sein, wenn man manchen Anfechtungen erliegt, und so manche Charakterschwäche und Gewohnheitssünde immer wieder deutlich und sichtbar wird. Dann zweifelt man vielleicht daran, ob man überhaupt ein Christ ist und sich alles nicht nur einbildet? Die Vergebung der Sünden beinhaltet nicht, daß die Möglichkeiten zum sündigen nicht mehr vorhanden sind - im Gegenteil. Als Christ hat man sogar ein verstärktes Empfinden für Sünden, Weltliches und Ungerechtigkeiten. Was uns als gläubiger Mensch verändern und innerlich stark machen soll, ist die große, persönliche Gnade, Treue, Liebe und Aufmerksamkeit Gottes in unserem Leben. Dies wird durch die allumfassende Erlösung durch unseren HERRN und Heiland Jesus Christus gewährleistet. Nicht nur Ungläubige können sich entscheiden ungläubig zu bleiben oder gläubig an Jesus zu werden, auch als Christen haben wir in allen Dingen immer noch die Wahl. Wollen wir zum Beispiel im Geist oder im Fleisch wandeln und glauben? Wollen wir den Playboy oder die Bibel lesen? Wollen wir einander helfen oder nur kritisieren? Wollen wir Sonntags in die Versammlung gehen oder bis zum Mittagessen durchschlafen? Als Christen sollten wir uns sogar freuen in ''mancherlei Anfechtung'' zu geraten (Jakobus 1,2). Und zwar weil es uns Bewährungen schenkt die uns eine gewisse Vollständigkeit, Geduld, Standhaftigkeit und Mangellosigkeit schenkt (Jakobus 1,4). Letztlich ist es Gottes Macht, die uns den Glauben bewahrt, damit wir als echt, kostbar, geläutert und stark erachtet werden können (1. Petrus 5-6). Gott wird es uns wissen lassen, wenn es soweit ist. Dies geschieht auch gerade durch manche Prüfungen, diverse Schwierigkeiten und so manchen ''Spiegel'' den Gott uns vor die Nase hält...