Ein großer Etikettenschwindel! -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 25. Nov 2024)

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Andacht Archiv-Nr. 8099

für den 25. Nov 2024 - Autor:

Ein großer Etikettenschwindel!

„Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts! Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles''.

1. Korinther 13, 1-7 *©*
 

Viele sogenannte Freigeister, Esoteriker, Buddhisten, Hinduisten, Humanisten, Ideologen und gottlose Liebeshungrige etc. finden diesen Text grandios. Nicht wenige von denen meinen dann, daß der Geist und Inhalt dieser Worte ihrer Lehre und Vorstellung von Gott oder Liebe bestätigen. Und somit meinen sie, Gott stehe auf ihrer Seite und für ihre Sache. Und was sonst noch in der Bibel steht über Gott, Gerechtigkeit und Glaube wäre nicht so wichtig. Gottes Liebe ist in ihren Augen eben universal und es ist völlig egal, ob man die nun im Buddhismus, Hinduismus oder im Humanismus findet – sogar im Unglauben – so lange man nur an die globale Liebe glaubt – woher und wohin die auch kommen und gehen mag. Aber im Grunde ist das ein großer Etikettenschwindel! Man schmückt sich mit fremden Federn, deutet biblische Dinge einfach unbiblisch und lässt Gott einen guten Mann sein. Daß dieser Text im Grunde Gottes Charakter offenbart und die Beziehung zwischen IHM und seiner geliebten und erkauften Gemeinde ist, die dem Geist des Evangeliums von Jesus Christus entspringt, ist denen egal. Es geht hier um Liebe, die mit einem menschlichen Humanismus nichts zu tun hat. Es ist eine göttliche Liebe, die einem geistlich von neuem geborenen Gläubigen zeigt, was Gnade und Vergebung, sowie Annahme und Ehre in der Nachfolge bedeuten. Jemand, der mit Jesus und Bibel nichts am Hut hat, wird so etwas eher zum Anstoß als zur Motivation werden. Dem „Hohelied der Liebe“ geht die Erklärung des Paulus über die Gaben des Geistes voraus (Kapitel 12). Und daß dieser Geist für Einheit, Kreativität, Aufgabenverteilung (Berufung), Zusammenhalt, Ergänzung, Wirkung und Fürsorge steht. Zudem geht es auch um Ehre in den vielfältigen Bereichen des Dienens und daß scheinbar kleine Aufgaben nicht selten wichtiger und entscheidender sind, als offensichtlich große Dinge, die man im Gegensatz zu den kleinen Diensten, nicht übersieht. Im Kapitel 13 des ersten Korintherbriefes zeigt uns der Apostel Paulus nun, mit welcher Kraft und Einstellung (mit welcher Herzenseinstellung) und Motivation ich das als Kind Gottes alles mit Inhalt ausfüllen soll – nämlich mit Liebe! Und man kann nichts Richtiges besser und treffender machen (egal was es ist) als mit Liebe. Der Bezug zu Gott macht die Liebe hier erst zur Liebe und Gott selbst zur Liebe in Person.

Fragen wir uns, warum ist neben Glaube und Hoffnung die Liebe das Größte? Weil Gott Liebe ist (1. Johannes 4,8: „Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe“). Liebe, die untätig ist und nur in sich selbst ruht, würde den Sinn ihrer Existenz verlieren. Sie wäre nur ein Gefäß ohne Inhalt. Darum lesen wir in unserem Text eben folgerichtig, was diesen Inhalt sozusagen am Leben erhält und der Liebe eben nicht nur einen Namen, sondern auch einen praktischen Bezug gibt. Gott ist darum die Liebe, weil er nicht nur das Richtige macht, sondern weil er es mit Liebe macht. Gott ist nicht pragmatisch, sondern in ihm ist die Fülle und die Macht und der Wille uns das Beste zu geben. Bewiesen hat Gott das durch seine Menschwerdung und daß er durch den geliebten Sohn unsere Sündenschuld ans Kreuz getragen hat. In Johannes 15,13 steht: „Keiner hat mehr Liebe als daß er sein Leben für seine Freunde lässt“. Mehr Praxis geht nicht – Liebe ist stark wie der Tod und überwindet ihn sogar. Gott kommt es nun tatsächlich auf unsere Einstellung an (nämlich warum wir etwas tun oder nicht) und nicht auf formelle Handlungen. Christ zu sein ist kein Job, sondern eine Lebenseinstellung. Sogar ein Glaube der Berge versetzen könnte, wäre sinn- und zwecklos ohne diese ausschlaggebende Einstellung der Liebe. Wie kann man das nun genauer verstehen? Ist es denn nicht der Glaube den Gott fordert? Heißt es nicht in Hebräer 11,6, daß wir Gott ohne Glauben nicht gefallen können? Ja, stimmt, aber Glaube ist eben mehr als nur ein zweckmäßiges Fürwahrhalten. Mehr als etwas nur zu akzeptieren. Es ist Ausdruck einer von Liebe und Wahrheit getragenen ewigen Beziehung. Also alles andere, als ein vom Humanismus geprägtes temporäres Gefühl mit begrenzter Haltbarkeit und jenseits jeder Erlösung. Durch die Liebe wird der Glaube erst zum Glauben. Glauben bedeutet soviel wie liebevolles Vertrauen. Nicht weniger. Glaube ohne Liebe wäre dann tatsächlich wie ein tönendes Erz und eine klingende Schelle.

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