Das ist eine gute Frage die Hiob hier in den Raum stellt. Vielleicht fühlen wir uns auch angesprochen - selbst wenn die Leiden Hiobs in dem Ausmaß (Gott sei Dank) von mir fern geblieben sind? Wo waren wir mit unserem Latein am Ende? Wo ist unsere Geduld strapaziert gewesen und wie viele offene Fragen trug ich mit hinein ins neue Jahr? Ja, welches Ende wartet auf mich? Und auf dich? Nicht das irdische Ende, sondern das Ende so mancher Fragen und das Ende manches Leidens oder das Ende der Durststrecke, der Wüstenwanderung? Oder wenn es mir richtig gut geht - wann endet das? Manche gläubigen Menschen haben ja Angst davor, daß der große Hammer kommt, wenn man im Grunde keinen Grund hat zu klagen und es einem wirklich gut geht. Aber so sollten wir nicht denken, sondern es genießen und dankbar annehmen, wenn es uns gut geht. Aber ebenso auch die Füße stillhalten, wenn so manches noch im Dunkeln liegt und man eher bange Blicke Richtung Zukunft hat, als daß man es kaum erwarten könnte, daß es weiter geht. Wir können aber alle nicht sagen, daß uns die Zukunft nicht interessiert und wir sowieso nicht hingehen. Das wird nicht passieren. Die Erde dreht sich und wir tun das mit ihr. Bedenken sollten wir dabei aber das, was David in Psalm 119,76 sagt: ''Ich habe gesehen, dass alles ein Ende hat, aber dein Gebot bleibt bestehen''. Damit ist Gottes Wort gemeint - Gott ist der Ewige und der Treue. ER ist das Ziel und der Sinn des Lebens - auch deines Lebens ganz persönlich. Die Jahre können kommen und die Jahre gehen, Gott bleibt derselbe und sein Wort hat ewigen Bestand im Himmel und auch auf der Erde - solange sie sich dreht. Der Unglaube, die Anfechtungen und der Kampf in dieser Welt wird weiterhin sichtbar und spürbar sein in unserem Leben der Nachfolge. Aber es ist ein verordneter und individuell gangbarer Weg und (guter) Kampf des Glaubens, der uns zwar oft herausfordert, aber nicht überfordern wird.
Wir dürfen auch im neuen Jahr wieder mit Vertrauen und Zuversicht über den irdischen Tellerrand hinaus blicken und versuchen an erster Stelle nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit Ausschau zu halten. Dann wird uns alles zur rechtzeitigen Hilfe gegeben werden. Diese Verheißung steht: ''Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen'' (Matthäus 6,33). Mit Zufall hat das gewiss nichts zu tun, sondern mit Vertrauen, was man auch mit Glauben gleichsetzen kann. Gott kennt unsere Grenzen, sieht aber auch das Land, was wir im übertragenen Sinne noch einnehmen können. Wo unser Horizont nur aus Nebel besteht, kann Gott uns zur rechten Zeit auch neue Sichtweisen und neue Perspektiven zeigen. Unser Ende ist nie das Ende von Gott - oftmals ist es sogar so, daß Gott uns an unser Ende führt, damit wir dann alles was noch folgt, allein von Gott erwarten und erhoffen und erbeten. Richtig befriedigend ist es für mich, daß allein Gott etwas wirklich und wahrhaftig beenden kann: So manche Zwangslage, manche Krankheit, manche Angst und Traurigkeit etc. und nicht zuletzt (durch den Glauben) die Trennung von IHM! Erhalten wir uns die erfreuliche und Hoffnung machende, biblische Perspektive - nicht nur zum neuen Jahr, sondern für jeden neuen Tag - wir sind nicht alleine und es dient uns tatsächlich alles immer zum Besten (Römer 8,28). In der prophetischen Vorausschau auf der griechischen Insel Patmos hat Gott dem Johannes viel Mut gemacht. Und das zählt auch hier und heute für dich und mich - Offenbarung 21, 5-6: ''Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst'' .