Wer nicht fragt bleibt dumm... -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 11. Nov 2024)

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Andacht Archiv-Nr. 8085

für den 11. Nov 2024 - Autor:

Wer nicht fragt bleibt dumm...

''Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.''

Johannes 14, 3-6 *©*
 

Als Christ kritisch zu sein ist nicht grundsätzlich verkehrt oder falsch. Den Dingen auf die Spur zu kommen und Gesagtes zu hinterfragen und sein Nichtverständnis offen auszusprechen, dazu gehört Mut und Charakter. Oft erlebt man doch gerade das Gegenteil. Daß nämlich die Zweifel und das Nichtwissen verborgen gehalten werden, damit man nicht das Gesicht vor anderen verliert. Man hat Angst belächelt oder verachtet zu werden wenn man offen ausspricht, was sogar viele ebenso denken, nur sich nicht trauen auszusprechen. Der Jünger Thomas war so ein mutiger Mensch - er sagte was er dachte und hielt mit seiner Meinung und seinen Fragen nicht hinter dem Mond. Er wollte es genau wissen. Er war alles andere als ein Mitläufer oder ein oberflächlicher Mensch. Jesus sprach oft in Gleichnissen (Matthäus 13, 10-14) und seine Botschaften waren meist auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. Auch nicht für Jünger. Aber sie hatten das geistliche Potenzial die Worte Jesu zu verstehen - wenn auch nicht immer sofort - das geht uns heute ja ebenso. Die konkreten Fragen und die Ehrlichkeit von Thomas haben Jesus dazu gebracht ebenso konkret zu antworten und wunderbare Aussagen zu machen an denen wir uns heute orientieren dürfen: ''ICH BIN DER WEG; DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN...'' (Johannes 14,6). Konkreter geht es nicht mehr! Jesus ging auf den Thomas ein, denn er erkannte sein Herz. Wenn jemand kritisch ist und nicht gleich Purzelbäume schlägt und in die Hände klatscht, wenn jemand etwas Wichtiges sagt, so muss das nicht gleich bedeuten, daß man ungläubig und desinteressiert ist oder nichts verstanden hat.

Oft ist es doch so, daß ein anfangs kritischer Mensch, der letztlich seine Zweifel ablegen durfte, dann hinterher viel stärker und fester seinen Überzeugungen nachgeht, als einer, der alles aufsaugt ohne nachzufragen und nicht selten an der Oberfläche bleibt oder nie zur befreienden Wahrheit durchdringt. Von einem ''ungläubigen Thomas'' kann man in dem Zusammenhang eigentlich nicht sprechen. Man würde ihm Unrecht tun. Solche gläubigen Menschen wie er einer war, sollte es mehr geben. Gerade heute, wo vieles so oberflächlich und unkritisch geworden ist. Sein zögerliches aber gläubiges Herz hat ihm letztlich die Augen geöffnet mit wem er es zu tun hatte: Wir lesen in Johannes 20, 26-29 folgendes: ''Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben''! Ich glaube viele der anderen Jünger haben sehr vom Verhalten des Thomas profitiert. Wir lesen kein Wort der Kritik ihm gegenüber in der Bibel. Haben auch wir Mut zur Lücke und trauen wir uns, auch untereinander Fragen zu stellen, damit unser Glaube letztlich an Inhalt und Tiefe zunehmen kann - Gott zur Ehre!

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