John McArthur schreibt in seinem Kommentar: „Da in diesem Brief »Gehorsam« die Gläubigen bezeichnete und »Ungehorsam« die Ungläubigen geht es hier um einen nichtchristlichen Ehemann. In einer Kultur, in der Frauen niedriger als Männer angesehen werden, gab es in Ehen zwischen Gläubigen und Ungläubigen damals wie heute ein beträchtliches Konfliktpotential. Petrus forderte die gläubige Frau weder auf, ihren Mann zu verlassen (vgl. 1Kor 7,13-16) noch ihrem Mann zu predigen (»ohne Wort«), noch ihre Rechte einzufordern (»unterordnen«). Durch den Wandel der Frauen … gewonnen werden. Die liebevolle, gütige Unterwerfung einer gläubigen Ehefrau unter ihren unerretteten Gatten ist das stärkste evangelistische Mittel, das sie hat. Zur Unterordnung hinzu kommen noch Bescheidenheit, Sanftmut und Respekt vor dem Ehemann (V. 2-6). Der Ehemann sollte bei seiner Frau ständig ein Leben in Reinheit und Ehrfurcht vor Gott beobachten können. Petrus verurteilte hier nicht jeglichen äußerlichen Schmuck. Seine Verurteilung zielt ab auf eine unablässige Beschäftigung mit Äußerlichkeiten und die Vernachlässigung des Charakters. Jede gläubige Frau sollte sich insbesondere darauf konzentrieren, diesen reinen und ehrfurchtsvollen christusähnlichen Charakter zu entwickeln. Sanften und stillen Geistes. Das ist eine Schönheit, die im Gegensatz zum äußeren Leib niemals vergeht. »Sanft« bedeutet »milde« oder »demütig«, und »still« beschreibt ihren Charakter im Umgang mit dem Ehemann und dem Leben im Allgemeinen. Ein solcher Charakter ist nicht nur für ihren Ehemann kostbar, sondern auch für Gott. Bestimmte Heilige des AT (insbesondere Sara, V. 6) sind Vorbilder für innerliche Schönheit, Wesensart, Bescheidenheit und Unterwürfigkeit gegenüber ihren Ehemännern. Eine gläubige Ehefrau kann möglicherweise Ängste haben, wenn sie sich ihrem unerretteten Mann unterordnet, je nachdem, wohin diese Unterordnung führt. Doch Petrus fordert die Frau auf, sich nicht einschüchtern zu lassen oder ängstlich zu sein, sondern sich ihrem Ehemann prinzipiell unterzuordnen. Davon ausgenommen ist jeglicher Zwang, zu sündigen, gegen Gottes Wort zu verstoßen oder körperlichen Schaden zu erleiden Unterordnung ist auch die Verantwortung eines christlichen Ehemanns (vgl. Eph 5,21).
Obwohl er sich nicht seiner Frau unterordnet, muss sich ein gläubiger Ehemann der Pflicht unterwerfen, liebevoll auf ihre Bedürfnisse, Ängste und Gefühle zu achten. Anders ausgedrückt, muss ein gläubiger Ehemann seine Bedürfnisse den ihrigen unterordnen, ob sie nun Christ ist oder nicht. Petrus weist insbesondere hin auf Während die Frau in Christus dem Mann gegenüber völlig gleichwertig und als Frau geistlich nicht unterlegen ist (s. Gal 3,28), ist sie körperlich schwächer und braucht den Schutz, die Fürsorge und die starke Hand ihres Ehemanns. Die »Gnade des Lebens« ist hier nicht die Errettung, sondern die Ehe – die beste Beziehung, die das irdische Leben zu bieten hat. Der Ehemann muss die Gemeinschaft und Beziehung zu seiner Frau pflegen, ob sie Christ ist oder nicht (vgl. Pred 9,9). damit eure Gebete nicht verhindert werden. Das bezieht sich insbesondere auf die Gebete des Ehemanns für die Errettung seiner Frau. Die Erhörung solcher Gebete würde behindert, wenn er nicht auf ihre Bedürfnisse und ihre Gemeinschaft achtet“. Ich denke dieses Prinzip lässt sich nicht nur auf die beschriebene Situation in einer Ehe beziehen, sondern ist allgemeiner biblischer Natur. Indem man nämlich durch sein eigenes Verhalten den ungläubigen Menschen gegenüber, mit denen man immer wieder zu tun hat (Nachbarn, Arbeitskollegen, Angehörige) , einen Denkanstoß mitgibt und diese Menschen tatsächlich gerne mit einem zusammen sind und sich freuen wenn man sich trifft. Da muss man nicht mit der „Bekehrungskeule“ kommen oder stets fromm daherreden und sich als etwas Besseres sehen, sondern ebenso durch reines Verhalten in jeder Hinsicht und ein stilles Wesen und Freundlichkeit auch solche in die Nähe Gottes zu bringen. In dem Zusammenhang schreibt Paulus in Römer 12, 21-22: „Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, sammelst du feurige Kohlen auf seinen Kopf. Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse mit dem Guten''!