Wer wäre nicht gerne auch bewundert und verehrt? Wer stünde nicht auch gerne öfters in der Öffentlichkeit und hätte ein Talent was nicht jeder oder niemand hat? Ich denke, diese heimliche Sehnsucht steckt mehr oder weniger in jedem von uns drin. Wir wollen auch jemand sein! In der Medienwelt in der wir heute leben, werden solche Sehnsüchte suggeriert und dann auch künstlich ''zum Leben erweckt''. Sendungen wie ''Deutschland sucht den Superstar'' kann man hier als Beispiel nennen. Man will jemand sein. Man sucht die Bestätigung dafür, daß man besondere Fähigkeiten besitzt. Manche haben einfach auch nur den ''Mut zur Blamage''. Das geht außerhalb der breiten Öffentlichkeit manchmal sogar ins Extreme und endet auch schon mal in einer Identitätskrise oder sogar in Gewalt oder selbstgefälliger Anmaßung. Wer meint immer übersehen zu werden, der leidet manchmal an so etwas wie Minderwertigkeit. Als Christen sollten wir damit eigentlich keine Probleme haben. Und dennoch ist es manchmal so, daß auch wir unter Ablehnung, Einsamkeit und Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Nicht selten mangelt es uns hier als Glaubensgeschwister untereinander an Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Wir fühlen uns vielleicht unbegabt, zu normal und zu unscheinbar. Aber das ist nicht so. Manchmal brauchen wir auch nur etwas Unterstützung und Mutmachung anderer Christen um unser Potenzial zu erkennen. Aus Gottes Sicht ist jeder einzelne Gläubige etwas ganz Besonderes. Und das ist nicht nur ein Spruch sondern die ewige Meinung Gottes. Du bist geliebt und begabt! Das zählt!
Über die Christen sagt Paulus nun, daß sie (jeder für sich) Gaben und Talente haben. Manche sind offensichtlich, andere weniger. Manche sind in voller Blüte, andere entwickeln sich noch oder sind gar verborgen. Kein Christ ist ohne eine oder mehrere Gabe(n). Gaben sind zum Nutzen aller (Vers 7) und nicht nur für einen selbst. Es ist auch nicht unbedingt stets etwas für's Scheinwerferlicht. Manchmal allerdings schon (Matthäus 5, 15-16). Gaben sind für den Dienst. Aber man muss auch keine falsche Bescheidenheit aufkommen lassen aus Angst davor hochmütig zu werden. Gott hat immer Mittel und Wege uns das wegzunehmen, mit dem wir nicht in seinem Sinne umgehen. Ein Paulus trat in seinem Dienst sehr bewusst und sicher auf und wusste was er hat und konnte. Er wusste ebenso wie viele andere an wen er glaubte und was er anbetete (Johannes 4,22). Und auch Jesus selbst war nie im Zweifel darüber wer er war und was er tun wollte (Johannes 14,6). In dem Wort ''Gaben'' steckt auch das Wort ''geben'' drin. Wer etwas hat, der darf es weitergeben - nicht nur Materielles sondern auch Geistliches. Und da sollen wir durchaus reichlich austeilen und barmherzig und großzügig sein (Lukas 6,38). Es wird nicht umsonst sein. Mit dem Maß mit dem wir messen, wird auch uns gemessen werden - also sei verschwenderisch und schaue nicht nur auf das Deine sondern auf das, was dem Nächsten gut tut (Markus 4,24). Wir werden es vielfach zurückbekommen.