Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zählt zu den bekanntesten Erzählungen Jesu im Neuen Testament. Das Gleichnis wird im Evangelium des Lukas überliefert und gilt als Appell zur tätigen Nächstenliebe. Interessant finde ich, dass nur im Lukasevangelium darüber berichtet wird.
Wir haben in unserer Bibelstunde den Bibelabschnitt gründlich studiert und dabei viele Aspekte angesehen. Schnell beurteilen wir die Menschen schon, bevor wir das Gleichnis zu Ende gelesen haben, und kritisieren den Priester und den Leviten, weil sie nach unserem Ermessen helfen hätten müssen. Oder wir entschuldigen das Handeln der beiden aufgrund ihrer Reinheitsgebote. Aber alle waren wir uns einig und fallen in großen Jubel über den Fremden, der zum Helden der Erzählung wird.
Wir wissen nicht, welcher Abstammung der Mensch war, der den Räubern zum Opfer fiel, aber der Status der anderen Personen ist uns bekannt. Ein Priester, ein Levit und ein Samariter. Man sieht aber aufgrund des Handelns von der Person, der dem armen Mann zur Hilfe kam, dass nicht die Herkunft ausschlaggebend ist, um zu helfen! Nicht der Status, sondern die Einstellung ist entscheidend, und die war gut!
Der fremde Samariter wird von Jesus barmherzig genannt und gleicht darin dem Herrn selbst. Wir sollten aber auch in dem Notleidenden den leidenden Christus sehen, weil Jesus in einer anderen Geschichte sagt, dort wo ihr helft, das habt ihr mir getan!
(Matthäus 25:31-46)
Jesus Gleichnis dient zu der Feststellung, dass der rechte Wandel gegenüber dem Nächsten Barmherzigkeit ist! Die einzige Weise, dem Gebot Jesu zu folgen, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mit anderen Worten das Tun der Werke der Barmherzigkeit.
Dem Schriftgelehrten musste trotz seiner Klugheit der Weg zum ewigen Leben erklärt werden, in der einfachsten aller Handlungen, der Barmherzigkeit. Er wollte den Weg zum Ewigen Leben wissen, Jesus erzählte ihm das Gleichnis und forderte ihn auf es ebenso zu tun!
Im Gleichnis ist es wie im täglichen Leben, oft sehen die wohlbekannten Leute, mit denen wir rechnen, nicht hin und wir wissen nie, woher unsere Rettung kommt und wer unser Nächster ist.
Auf die Frage: „Wer ist dann mein Nächster?“ erhalten wir keine Antwort, aber wir können den Sinn in dem Gleichnis erkennen.
Der Nächste ist nicht nur jener, der Hilfe braucht, sondern ich bin der Nächste, wenn ich Barmherzigkeit übe.
Seid herzlichst gesegnet, eure