Gute Werke haben viel mit geistlicher Reife zu tun. Das ist nichts, was man sich anlesen oder verdienen kann. Es gehört sicherlich dazu sich auch mit Disziplin und Bibelstudium zu beschäftigen, aber das könnte theoretisch auch ein Ungläubiger tun. Es geht vielmehr darum, innerlich mehr und mehr zu begreifen und zu verstehen, was damals am Kreuz von Golgatha für einen persönlich geschehen ist. Wachsen und Reifen im geistlichen Leben geschieht dadurch, daß wir das Werk Jesu im wahrsten Sinne des Wortes ''sehen'' und nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten und Bemühungen starren. Im biologischen Sinne wachsen wir von alleine - das geschieht im geistlichen Sinne nicht zwangsläufig - Hebräer 5,12: ''Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, dass man euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehre und dass man euch Milch gebe und nicht feste Speise''. Geistliches Wachstum erfordert Glauben, Entscheidung und Hingabe! Was hat Gott uns als Grundlage mitgegeben? 1. Die Wiedergeburt, also den neuen Menschen (Epheser 4, 22-24), 2. Die Verwandlung durch den Geist (2. Korinther 3,18), 3. Das ewige Leben (Römer 2,7), 4. Befreiung von der Sünde (Römer 6,11), 5. Der Tod des alten Menschen (Kolosser 3, 2-4), 6. Vorbereitete Werke (Epheser 2,10), 7. Jeden geistlichen Segen (Epheser 1, 3-14). Was bleibt dann noch für uns? Lesen wir dazu Epheser 4, 22-24: ''Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit''. Es ist ein Willensakt sich den neuen Menschen anzuziehen, so wie man sich täglich frische Kleider anzieht. Es geht hier konkret um unser Tun und auch Lassen, unser ganzes Verhalten im Alltag. Wir sollten uns (und unsere Glieder) zur Verfügung stellen für den Dienst der Gerechtigkeit (Römer 6,19) und Gottes Geschenke dankbar ausleben (Kolosser 2, 6-7).
Auf dem Weg zur Reife eines Christen gibt es keine Abkürzungen und auch jede ''Ehrenrunde'' die wir drehen müssen, dient uns zum Besten und schadet uns nicht. Wir verpassen nichts, denn jeder Christ steht auch immer für sich selbst vor Gott und erlebt seine eigene Heiligung und Erziehung. Was mit dem anderen Bruder und der anderen Schwester geschieht oder nicht geschieht, ist nicht unsere Sache (Johannes 21,22). Wir wachsen, weil Jesus uns dazu befreit hat. Paulus schreibt der Gemeinde in Philippi folgendes: ''Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke - was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das Gebet mit Freuden -, für eure Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis heute; und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu'' (Philipper 1, 3-6). Ein Ungläubiger wächst nicht, er wird nur älter. Wir werden als Christen zwar auch älter, aber wir wachsen in der Erkenntnis Jesu Christi. Das ist besser als jede andere Lebenserfahrung - und sei sie noch so wichtig oder auch niederschmetternd. Ein Gerechter fällt, lernt etwas daraus, und steht wieder auf (Sprüche 24,16). Unsere Einstellung, unsere Liebe, unser ''anziehen'' und unsere Arbeit für den HERRN ist nicht vergeblich oder unbrauchbar, sondern hat seinen Nutzen und seine Wertigkeit. Selbst wenn wir oder andere das nicht immer erkennen. Wir leben im Sieg und nicht in der Niederlage. Die Zunahme im Werk des HERRN (alles hat seine Zeit - Prediger 3,17) lässt dann auch die geistliche Reife erkennen, die wir im Glauben an die vollkommene Erlösung gerne umsetzen können und dann auch wollen (1. Korinther 15, 57-58).