Der König David ist ein ausgezeichneter Beobachter. Er verbindet das Sichtbare mit dem Unsichtbaren, das Offensichtliche mit Wahrhaftigkeit, die Ordnungen der Natur mit den Geboten Gottes, das Leben ansich mit der Kraft des Schöpfers und das Staunen geht einher mit Demut, Dankbarkeit und dem festen Glauben an den Erlöser. David empfand große Freude über die Herrlichkeit Gottes, die sich auch in der Natur und Schöpfung zeigte. Wie ist das bei uns? Haut uns ein Sonnenaufgang noch vom Hocker? Oder zucken wir gelangweilt mit den Schultern? Sehen wir die guten und schönen Dinge dieser Welt noch? Verbinden wir damit Gottes Macht und Stärke und Kreativität? Oder sind wir so zugedröhnt und zugeschüttet von Bildern, Emotionen, temporären Ereignissen, Terminen und Versorgung etc; daß wir mit unseren Sinnesorganen nur noch die Tretmühle wahrnehmen in der wir täglich zu stecken scheinen? Ich meine Christen. Steht uns der Himmel noch offen, oder produzieren wir unsere dunklen Wolken am Horizont selbst? Sinnen wir (wie David) über das Gelesene und Gesehene nach? In Psalm 119, 49-56 schrieb er: „Denk an das, was du mir versprachst und was meine Hoffnung war! In all meinem Elend ist das mir der Trost, dass dein Wort mich wieder belebt. Gehässig griffen die Stolzen mich an, doch ich wich nicht ab von deinem Gesetz. Denke ich an dein ewiges Recht, Jahwe, dann bin ich getrost. Bei all den Gottlosen packt mich der Zorn, frech verlassen sie dein Gesetz. Deine Ordnungen sind mir wie ein Lied, solange ich Gast in dieser Welt bin. Auch in der Nacht denke ich an dich, Jahwe, und auf deine Weisung habe ich Acht Dass ich deinen Regeln gefolgt bin, ist mein Geschenk und mein Glück“. Ist das nicht auch unsere Erfahrung, daß wir manchmal so etwas wie einen heiligen Zorn entwickeln, wenn gottlose Menschen vom allgemeinen Segen und seiner Gnade täglich profitieren und doch Gottes Anwesenheit und sein Wirken nicht nur grundsätzlich ablehnen, sondern auch ihren Spott treiben und sie hochmütig den Glauben verwerfen und sich dabei im Vorteil und Recht wähnen, weil sie sich selbst für klug und aufgeklärt halten.
Das erleben wir jeden Tag. Aber umso mehr dürfen wir uns freuen, daß uns die Sünde des Unglaubens nicht mehr beherrscht. Die Erlösung und Errettung, die Vergebung der Sünden abzulehnen und mit Füßen zu treten ist die schlimmste Sünde. Daß wir Sünder sind wissen wir (zumindest sollte einem das bewusst sein) aber daß wir Sünder bleiben wollen, ist das große Übel. Für uns gilt, daß wir uns stets im Licht Gottes prüfen sollen. Nicht darum, weil ich mein Heil, an das ich in Jesus Christus von Herzen glaube verlieren könnte, sondern um die Sünde daran zu hindern Unglaube und Herzenshärtigkeit in mein Leben hineinzulassen. Geschieht das, hören wir auf zu staunen wie David es tat und wir sind zu oft traurig, verzagt, genervt, zugedröhnt und haben für alles Zeit, nur nicht für Gottes Wort, das Gebet, Fürbitte und Danksagung. Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten (Matthäus 22,32). Und wenn wir uns mit vergänglichen Dingen mehr beschäftigen als mit unvergänglichen Dingen, ist Gottes Anwesenheit und Herrlichkeit für uns nicht mehr greifbar und erfahrbar. Dann werden wir an uns und dieser Welt mehr leiden müssen, als Gott es will. Warum kann ich das so sagen? Weil in 1. Johannes 5, 3-5 steht: „Unsere Liebe zu Gott zeigt sich im Befolgen seiner Gebote, und das ist nicht schwer. Denn jeder, der aus Gott geboren ist, überwindet die Welt. Und der Sieg, der die Welt schon überwunden hat, ist unser Glaube. Wer sonst kann denn die Welt überwinden, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist“? Und Jesus sagte ebenfalls in Johannes 16,33: „Ich habe euch das gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt wird man Druck auf euch ausüben. Aber verliert nicht den Mut! Ich habe die Welt besiegt“!
Fortsetzung morgen