In unserem Hauskreis kamen wir beim letzten mal dazu, daß wir uns als Christen gegenseitig im Glauben ermuntern und ermahnen sollen. Das mit dem Ermuntern ist ja eine Sache die noch relativ leicht geht. Aber wie ist das mit dem Ermahnen?
Da wird es schon schwieriger. Wenn ich mich so in der Gemeinde oder bei meinen Freunden umsehe, finde ich eigentlich immer zwei verschiedene Typen. Die einen ermahnen alles und jeden, ohne den Satz zu bedenken, was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge siehst du nicht. Ja und die anderen sehen nur den eigenen Balken und trauen sich nicht jemand anderen auch nur im Geringsten zu ermahnen.
Ich denke beides ist nicht der richtige Weg. Es geht nicht darum, daß ich zu einem xbeliebigen Menschen hingehe und ihm möglichst auch noch spöttisch seine Fehler vorhalte. Es geht darum, daß ich Geschwister in Liebe und Sorge um sie versuche auf den richtigen Weg zu bringen. Klar, habe ich auch meine eigenen Fehler, an denen ich arbeiten muß, trotzdem aber kann ich doch, wenn ich mich um jemanden sorge, ihm sagen, wo er auf dem falschen Weg ist.
Es geht um dreierlei. Zum ersten muß ich überlegen, was ich dem anderen sage. Wo läuft er in die falsche Richtung, wo entfernt er sich von Gott? Zum zweiten kommt die Frage, wie sage ich es ihm. Es ist wichtig, daß ich es aus und in Liebe und Sorge um ihn sage und nicht den Richter über ihn spiele. Zum dritten muß ich überlegen, was das Ziel sein soll. Wie kann ich meinen Bruder oder meine Schwester wieder zu Gott zurückbringen, wie kann ich helfen, den Weg zu ihm zurück zu ebnen. Mein Auftrag ist nicht beendet, wenn ich dem anderen die Wahrheit einmal gesagt habe. Ich muß ihn noch auf seinem Weg begleiten.
Ja, und da ich auch nicht der perfekte Christ bin, vielleicht traut sich mein Gegenüber ja jetzt auch mir zu sagen, wo ich auf dem falschen Weg bin. So können wir uns gegenseitig zur Stütze werden.
Wann hast du zum letzten mal jemanden auf den richtigen Weg hingewiesen? Wenn du jemanden wirklich liebst und um ihn Sorge hast, trau dich einfach!
Ich wünsch euch noch einen gesegneten Tag.