Ich freue mich über die kleinsten Dinge im Leben.
Beispiele:
Jeden Tag fahre ich ca. 200 km. Bisher kann ich die Tiere noch an der Hand abzählen, die ich überfahren habe, trotz langer Waldgebiete.
Wenn ich Brot backe, freue ich mich, wenn es gelingt.
Als Frau bin ich froh, wenn ich weiß, was ich heute anziehen kann, ohne lange hin und her zu überlegen.
Wenn mir einer unterwegs ein Lächeln schenkt, darüber freue ich mich sehr lange. (wie gut, dass die Maskenpflicht gerade reduziert wurde)
Ebenso, wenn mir der Vortritt gelassen wurde, die Tür geöffnet wurde, oder ähnliches, auch das freut mich sehr.
Doch als ich heute eine Predigt hörte, dachte ich, genauso geht es mir:
Ich glaube.
Ich glaube sehr.
Doch immer wieder schleichen sich zweifelnde Gedanken ein. Ich fange an zu hinterfragen, zu rätseln. Meine Gedanken beginnen Purzelbäume zu schlagen. Solange ich auf den HERRN schaue, geht es gut, doch in diesen Situationen schleicht sich etwas zwischen uns. Es sind so die kleinen Dinge, die lästigen, die unbequemen, Stöcke, die mir zwischen die Beine geworfen werden, es ist nicht nur eine Laus, die mir über die Leber gelaufen ist, nein, es sind Horden. Irgendwann reihen sie sich, wie eine Perlenkette, aneinander, es wird etwas Großes und leider auch bedrohlich. Doch es gibt im Leben die großen Nöte, die Bedrängnis, die Einsamkeit, Sorgen und Belastungen. Wenn scheinbar nichts mehr geht. Wie sieht da ein Gebet aus?
In der Schrift wurde es als die Wellen auf dem See Genezareth beschrieben.
Mein Gebet wäre gewesen: „Herr hilf mir, das Boot sinkt.“ Oder
„Herr, danke, dass ich noch nicht ertrunken bin, hilf mir.“ Oder
„Herr ich weiß, dass du helfen kannst, ich vertraue dir.“ (um dann aber ängstlich zu warten, was geschieht, also kleingläubig.)
Aber:
„ HERR, bist du es, so befiehl mir, zu dir auf das Wasser zu kommen“ (Math. 14.18)
Nein. DAS hätte ich nicht gebetet.
Ich bin nicht nur kleingläubig, ich bin auch einfach fantasielos. Ein anderer betet, dass die Uhr sich rückwärts bewegen soll.
Oder das: „Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, wenn ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit der Wolle: Es sei allein auf der Wolle trocken und Tau auf dem ganzen Boden.“ Richter 6,39
Es geht ja hier nicht um ständige Herausforderungen, den Glauben zu beweisen oder ähnliches, es ging um Situationen, wo einem das Wasser bis zum und jetzt bin ich wieder bei Petrus, das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals steht, wenn nicht sogar noch darüber.
Da SEIN ARM nie zu kurz ist, lasst uns unser Beten verändern.
Wir müssen uns trauen vom Baby zum Erwachsenen im Glauben zu werden.