Gott will unseren Glauben fördern - nicht unsere eigene Ehre! Wenn wir Jesus im Glauben dorthin begleiten, wo ER hingeht, dann erfahren wir auch Ehre und Anerkennung vom Vater im Himmel. In Johannes 12,26 steht: „Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn [mein] Vater ehren“. Das hat nun tatsächlich etwas mit praktischem Glauben und mit mutigem Vertrauen zu tun. Und das müssen wir lernen. Vor allem dann, wenn wir aufgefordert sind Neuland zu betreten und unbekanntes Territorium. Neue Glaubensschritte zu gehen ist meist gleichbedeutend mit einer anfangs gewissen Einsamkeit und Dunkelheit in und um uns herum. Jeder Christ hat auch seine ganz eigene, individuelle Beziehung mit Gott. Wir haben alle den einen Heiligen Geist erhalten, der auch unterschiedliche Begabungen beinhaltet, aber das bedeutet eben auch, daß letztlich niemand so in diesem Geist Gottes leben und manches erleben kann und muss, wie man selbst. Dein Leben mit Gott ist einmalig. Darum sollen wir uns einander auch nicht vergleichen. Sören Kierkegaard (1813-1855) war ein dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller. sagte einmal: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“. Und weil unser Leben als Christen einmalig ist, gehen wir zumeist auch alle ganz unterschiedliche Wege und machen mitunter andere Erfahrungen als unsere Glaubensgeschwister. Ein David war kein Salomo und ein Paulus war kein Petrus – auch wenn es sicherlich dennoch gewisse Gemeinsamkeiten gab und auch geben musste.
Alle biblischen Männer und Frauen haben da ihre speziellen, tiefschürfenden Erlebnisse gehabt. Das hat sie geprägt. Und auch wir, die wir heute gläubig sind, kennen solche einprägsamen Erlebnisse und aufwühlenden Gefühlswelten, sowie neue, geführte und manchmal überraschende Lebensabschnitte. König David war oft in argen Gewissensnöten, wurde bedrängt und gezüchtigt und hatte an vielen Fronten zu kämpfen, und stand sich auch oftmals selbst im Wege (Psalm 118,10-18). Petrus erlebte seine Einsamkeit und Finsternis während und nach der dreifachen Leugnung Jesus überhaupt zu kennen (Matthäus 26, 69-75). Paulus tappte wortwörtlich im Dunkeln als ihn Jesus auf dem Weg nach Damaskus mit Blindheit schlagen musste, weil er im Begriff war, die Jünger Jesu gefangen zu nehmen (Apostelgeschichte 9, 1-9). Manchmal führt Gott uns Wege, die uns zuerst nicht froh machen sondern eher verunsichern und viele Fragen aufwerfen. Aber gerade in solchen Momenten, wo wir quasi zwischen Himmel und Erde in der Luft zu hängen scheinen, wächst unser Glaube. Gott zu vertrauen wenn wir alles selbst im Griff haben und den Überblick behalten können, ist nicht sonderlich schwer. Aber in undurchsichtigen Lebensabschnitten und einer gewissen Bedrückung und Befürchtung, dennoch anzufangen Gott zu vertrauen, und ihn im Gebet beständig zu suchen, das erfordert die innere Bereitschaft in seinen Glauben zu investieren und die Augen und Ohren offen zu halten.
Fortsetzung morgen...