Die Vergebung der Sünden ist kein Prozess, die Erkenntnis von Gott kein Werk eigenen Nachdenkens oder Philosophierens. Geistlichkeit kann ich mir nicht anlesen. Sie aber nutzen um zu wachsen. In Gottes Wahrheit muss man eintauchen, weil es uns sonst zum Ärgernis wird und wir uns damit nur intellektuell abquälen. Wer wiedergeboren ist, weiß das alles oder willigt zumindest gleich ein, weil er ahnt daß es sich so verhalten muss. Gott gibt Wollen und Vollbringen (Philipper 2,13). Zur Zeit Jesu hatten die Menschen in den jüdischen Großstädten anderes im Sinn als sich vor Gott zu beugen, ihre Sünden einzusehen und umzukehren. Das ist ja heutzutage ähnlich. Auf einem Plakat hier in Berlin las ich gestern folgenden Spruch: „Unsere Gesellschaft basiert auf der Institutionalisierung psychischer Störungen“! Das ist wohl etwas dran. Und auch in Galiläa seinerzeit lehnte man alles ab, was neu, hilfreich, wahrheitsgemäß und gesundmachend war und bis heute ist - nämlich der Glaube an Gott in Jesus Christus, dem gekreuzigten Sohn Gottes, der am Kreuz sein Leben hingab zur Vergebung der Sünden! Das abzulehnen ist wohl auch so etwas wie eine Störung in der Wahrnehmung und ein fatales Verlassen auf den sogenannten gesundem Menschenverstand. William McDonald schrieb in seinem Bibelkommentar: „Die drei Städte Galiläas hatten weder Augen, den Christus Gottes zu sehen, noch Ohren, ihn zu hören. Jesus wußte, daß ihre Haltung nur ein Vorgeschmack der Ablehnung durch weitere Bevölkerungsteile war. Wie reagierte er auf ihre Unbußfertigkeit? Weder mit Bitterkeit, Zynismus noch mit Rachsucht. Statt dessen erhob er seine Stimme, um Gott zu danken, daß nichts seinen souveränen Willen zunichte machen kann. »Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart.«...
... Wir sollten hier zwei möglichen Mißverständnissen vorbeugen: Erstens hat Jesus hier nicht Gefallen an der Zerstörung galiläischer Städte geäußert. Zweitens meinte er mit seiner Äußerung nicht, daß Gott das Licht den Weisen und Klugen in hochmütiger Weise vorenthalte. Die Städte hatten jede nur denkbare Chance erhalten, den Herrn Jesus zu begrüßen. Sie hatten sich willentlich geweigert, sich ihm zu unterstellen. Da sie das Licht ablehnten, enthielt Gott es ihnen nun vor. Aber Gottes Pläne können nicht durchkreuzt werden. Wenn die Intelligenz nicht glauben will, dann wird Gott sich den demütigen Herzen offenbaren. »Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt« (Lk 1,53). Diejenigen, die sich zu klug und weise vorkommen, um Christus nötig zu haben, werden mit Blindheit in ihrem Beurteilungsvermögen bestraft. Aber die, die ihren Mangel an Weisheit eingestehen, erhalten eine Offenbarung von ihm, »in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind« (Kol 2,3). Jesus dankte dem Vater, der es so eingerichtet hatte, daß einige ihn zwar ablehnten, andere ihn dagegen annahmen. Angesichts großer Widerstände fand er Trost in dem allumfassenden Plan und Ziel Gottes“. Und auch wir dürfen darin Trost finden, daß der Plan und der Wille Gottes für diese Welt und auch uns persönlich schon geschrieben ist und nichts und niemand Gott daran hindern kann, es genauso zu tun wie er will. Unsere Verbundenheit mit Gott ist sein Werk oder sie ist es nicht! Unser Miteinander im Glauben kann nicht auf Augenhöhe geschehen. Gott weiß es immer besser! Wir leben im Fleisch, auf der Erde und sind in einer dreidimensionalen Welt existent - Gott nicht. Deshalb kommen wir auch nicht durch Nachdenken ans Licht sondern nur durch Gehorsam im Glauben - das ist der Schlüssel der Erkenntnis!
Fortsetzung morgen...