Wenn wir uns bemühen aus Liebe heraus zu handeln, können wir womöglich trotzdem etwas erreichen, auch wenn wir uns zuerst vielleicht ärgern. Die Barmherzigkeit ist eine Eigenschaft Gottes und kann auch von Christen, die von Gottes Geist geleitet werden umgesetzt werden in der Praxis. Eine barmherzige Person öffnet ihr Herz fremder Not. Wer also unbarmherzig ist, neigt stark zu Egoismus und einer ''Friss-oder-stirb-Mentalität''. Das kann sicherlich mitunter fatale Folgen haben. Unbelehrbare Personen gehen lieber mit fliegenden Fahnen unter, als sich die Ansichten anderer zu Herzen zu nehmen und darüber nachzudenken. Was den Glauben betrifft, so kann man in den letzten Zeiten stark wahrnehmen, wie sehr auf Unterschiede in den einzelnen Denominationen gepocht wird, und wie wenig das Wichtigste betont und verkündet wird - das Evangelium von der Vergebung der Sünden! Sicherlich gibt es auch eine positive und richtige Konsequenz. Aber sie sollte nie ohne Gnade, Glaube, Gerechtigkeit und unter Berücksichtigung der jeweiligen ''Geschichte'' stattfinden. Unter einer Konsequenz versteht man einen Sachverhalt im Hinblick auf seine Entstehungsgeschichte. Diese ''Geschichten'' sollten wir wahrnehmen und uns erkundigen, bevor wir uns entscheiden etwas zu tun und zu sagen. Also so zu handeln, wie die Pharisäer es nicht taten. Was die biblische Botschaft betrifft, so ist die Geschichte die dahinter steckt, der erschaffene und gefallene Mensch. Gottes Konsequenz ist die Basis von Gerechtigkeit, Gnade, Liebe und Erziehung sowie die Heiligung wenn wir gläubig sind. Die Pharisäer kümmerten sich kaum um Recht, Erbarmen und den Glauben (Matthäus 23,23) - sie waren selbstgerecht, egoistisch und kümmerten sich um nichts, außer sich selbst - darin waren sie dann sehr konsequent. Sie lebten in ihrer eigenen, engen Welt und waren für alles außerhalb davon blind und uneinsichtig. Wir müssen aufpassen, daß wir nicht auch in so eine ''Tretmühle der Beschränktheit'' gelangen und nur uns selbst in sturer Blindheit treu sind, also Küchenkräuter einsammeln, das Wichtigste übersehen, und dabei Kamele verschlucken.
Manche Pharisäer siebten ihre Getränke durch ein feines Tuch, um ja nicht versehentlich eine Mücke zu verschlucken. Die Mücke war das kleinste aller unreinen Tiere (3. Mose 11,4). Dass den Pharisäern die Äußerlichkeiten das Wichtigste war, war der Kern ihres Irrtums. Wer trinkt schon gern aus einem Becher, der außen blank, aber innen schmutzig ist? Doch die Pharisäer lebten so, als wäre die äußere Erscheinung wichtiger als die innere Wirklichkeit. Das war das Wesen ihrer Heuchelei und Jesus tadelte sie immer wieder dafür. Der Schein trügt sagt ein Sprichwort. Und es ist wohl wahr. Gerade heutzutage scheint das in unserer Gesellschaft und im Unterhaltungswesen das Maß aller Dinge zu sein. Schönheit kommt vor Substanz und man will vermitteln, daß die äußere hochgestylte Erscheinung auch dem inneren Wert entspricht. Aber das ist oftmals überhaupt nicht der Fall und die Realität. Wir sollten als Christen dieser Oberflächlichkeit nicht zu viel Beachtung schenken. Nicht selten sind die augenscheinlich eher unscheinbaren Dinge viel ehrlicher und wertvoller als alles andere. Und das nicht zuletzt auf Menschen bezogen, nicht nur auf Sachen. Darum ermahnt uns die Bibel auch uns anders zu verhalten und keinen Personenkult zu betreiben bei uns selbst oder anderen – in Philipper 2, 1-4 steht: „Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid. Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“. So ein Verhalten schützt vor Selbstbetrug, Übertreibungen, Rechthaberei, Eitelkeit und Egoismus.