Gott ist gut. Je länger ich Christ sein darf, desto bewusster wird mir, wie allumfassend, liebevoll und gewaltig Gottes Wesen und Absichten doch sind. Dadurch, daß man manchmal etwas leidet und traurig ist durch diverse Anfechtungen (1. Petrus 1,6) wird diese tiefe Erkenntnis nicht gemindert. Im Gegenteil. Man lernt zu verstehen, daß diese Welt, wie sie sich uns darstellt, eine feindliche Umgebung ist, in der man als gläubiger und geheiligter Mensch auch leiden kann und manchmal muß. Die Ungläubigen leiden auch, aber ihr Leid wird (wenn sie ungläubig bleiben) keinem höheren Ziel dienen. Was wir hier als Christen auf Erden erleben und erleiden, hat in der Ewigkeit ein Gewicht. In 2. Korinther 4, 16-18 steht: „Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig“. Gott achtet unseren Wert sehr hoch auch wenn wir uns nicht immer entsprechend verhalten und wir Fehler machen. Die Gnade ist größer.
In Psalm 103, 11-14 steht: „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten; so fern der Osten ist vom Westen, hat er unsere Übertretungen von uns entfernt. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten; denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er denkt daran, dass wir Staub sind“. Wie könnten wir das am Besten feststellen als wenn wir am Boden sind? Wenn wir mal wieder mit unserem Latein am Ende sind und die Theorie erneut stärker ist als die Praxis? ER will uns stärken. Und wir erfahren es nur dann, wenn wir schwach sind und verstanden haben, daß wir im Fleisch keine geistliche Lebendigkeit erzeugen können (2. Korinther 2,9). Gott will uns kräftigen, wie erleben wir das besser als dadurch, daß uns eine schwere Arbeit oder ein segensreicher Dienst gelingt, den wir uns selbst nie zugetraut hätten? Und den mitunter auch andere Christen uns nicht zutrauen. Aber für den wir eben gebetet haben – und andere (die unsere Möglichkeiten und Gaben wahrgenommen haben) haben vielleicht auch für uns gebetet!? Darum ist das Gebet und die Fürbitte immer die Voraussetzung für jeden gesegneten geistlichen Dienst – im Großen wie im Kleinen. Und wenn Gott will, kann er das Kleine auch groß machen. Selbst wenn wir mit manchem schwierigen Umständen zu kämpfen haben. Sollte Gott etwas unmöglich sein, wenn es sein Wille ist?
Fortsetzung morgen...