Wer sich Christ nennt und nicht betet, der belügt sich selbst. Zu Gott zu beten ist Ausdruck einer Beziehung, eine bewusste Hingabe zu dem, der alle Schlüssel in Bezug auf das wahre Leben in seiner Hand hält – ganz allgemein gesprochen, denn Gott ist der Schöpfer – aber auch in direkter Weise was mein persönliches Leben als Erlöster betrifft. Und weil wir als Kinder Gottes das wissen (sollten), wäre es doch eher merkwürdig, wenn man uns ständig daran erinnern muss, doch zu beten und die Beziehung zu Jesus Christus praktisch zu pflegen – jeden Tag! Die Grundlage meiner Errettung ist die Erkenntnis über Gottes Sohn Jesus Christus. Paulus schreibt in Philipper 3, 7-11: „Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange“. Wenn Paulus hier von Gemeinschaft schreibt auf Grundlage der überragenden und herrlichen Erkenntnis über die Bedeutung von Jesus Christus, dann kann er dazu nicht schweigen. Weder gegenüber den Mitchristen und den Heiden und schon zweimal nicht gegenüber dem HERRN und Messias selbst, der seine Gerechtigkeit werden durfte. Dafür musste und wollte er immer wieder danken und Gott dafür loben und ihm sein Herz ausschütten – im Gebet. Das Rezept für Zufriedenheit, Trost, Freude, Hoffnung, Kraft und Geduld als Christ ist das persönliche Gebet.
Charles C. Ryrie schrieb einmal: „Man wird nicht durch Gebet gerettet, aber auch nicht ohne Gebet“! Und eines erscheint auch irgendwie logisch und nachvollziehbar: Wer im Glauben betet, kann nicht gleichzeitig sündigen! Wir lernen Gott, seinen Willen, sein Wesen und Charakter und seine Absichten durch das Gebet besser kennen – und sein Wort in der Bibel. Diese beiden „Werkzeuge“ wurden uns sozusagen mitgegeben auf unserem Weg der Nachfolge. Und man kann sie wunderbar miteinander verbinden – die Aussagen der Bibel und das Gebet! Und je mehr wir uns auch in der Bibel auskennen, umso größer ist die Chance eben nicht „wie die Heiden zu plappern“, die meinen sie werden erhört wenn sie viele Worte machen (Matthäus 6,7). Deutlich wird hier auch, daß man als von neuem geborener Gläubiger entsprechend nicht nur einfach betet (das tun die Heiden auch wie wir gelesen haben), sondern es im Glauben an Jesus tut. In Judas 20, 20-21 steht: „Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist; bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben“. Wenn wir eines schönen Tages im Himmel sein werden und Gott sehen wie er ist (1. Johannes 3,2) dann werden wir die wahren Anbeter sein und es aus ganzem Herzen mit Freude und Dankbarkeit tun.
Fortsetzung morgen...