Buße tun hat nichts mit ''abbüßen'' zu tun, wie man vielleicht vermuten könnte? Das Wort leitet sich vom griechischen ''metanoia'' ab, das sich wiederum aus zwei Wörtern zusammensetzt: Meta und Noia, was soviel bedeutet wie ''um'' und ''denken'' – also umdenken! Diese Aufforderung zum umdenken impliziert logischerweise, daß man als sündiger Mensch (der wir ja alle sind) zuvor falsch gedacht hat über Gott, dieses irdische Leben und den Sinn des Lebens und in dem Zusammenhang eben auch verkehrte Gedanken über sich selbst haben musste.
Benedikt Peters schreibt: ''Alles Christsein beginnt mit einem mündigen, begründeten Entschluss umzudenken. Das ist meine Verantwortung, das nimmt Gott uns nicht ab''. Wirklich absolut erstaunlich und im höchsten Maße ergreifend ist es, wenn wir nun lesen, daß bei der Predigt des Petrus dreitausend Seelen auf einen Schlag umgedacht haben und errettet wurden. Der Heilige Geist war hier vollmächtig am Wirken. Wäre das heute auch noch so effektiv möglich? Nicht daß eine Bekehrung eine Massenveranstaltung ist oder sein muss, wie man vielleicht meinen könnte, aber hier bei Petrus wurde ein Fundament gelegt. Und wie viele dieser dreitausend bekehrten Menschen haben dann wiederum anderen Menschen das heilsbringende Evangelium von Jesus Christus weitergegeben! Und das war ja auch der Sinn der Sache. Veränderte Menschen können Veränderungen bewirken. Nicht aus eigener Kraft aber durch die Kraft der Worte die durch den Heiligen Geist in der Bibel zu den Menschen sprechen – damals wie heute! Was die dreitausend Menschen gehört haben und in ihrer Seele bewegten, war dieselbe Botschaft wie heute. Die Aufforderung Buße zu tun, also umzudenken, hat inhaltlich mit meiner Sünde und der Vergebung dieser Sünde und Sünd(en) zu tun. Und dazu wurde Gott Mensch in Jesus Christus (Johannes 3,16).
Letztlich ist vom Anfang unseres Glaubenslebens bis zum irdischen Ende, ein einziger Akt der Gnade. Das ist einem anfangs vielleicht nicht klar, aber das wird es im Laufe der Jahre. Es ist Gottes ewige Güte, die uns zur Buße führt (Römer 2,4). Wir werden zwar zur Buße und zum Umdenken aufgerufen, aber wenn Gott nicht grundsätzlich vergeben wollte, und dazu eine Möglichkeit erschaffen hätte, gäbe es auch kein Umdenken, keine Erlösung und keine Errettung. Man würde als Mensch vielleicht über Gott im Allgemeinen nachdenken, sich auch religiös verhalten und sich philosophisch mit einem Schöpfer beschäftigen, aber der rettende Glaube an den gekreuzigten Sohn Gottes, wäre keine lebensverändernde Botschaft.
John McArthur schreibt: „Petrus fasst seine Predigt mit einer vollmächtigen Aussage zusammen, die Gewissheit verleiht: Die Prophezeiung der Auferstehung und Erhöhung Christi im AT beweist mehr als überzeugend, dass der gekreuzigte Jesus der Messias ist. zum Herrn als auch zum Christus. Jesus ist sowohl Gott als auch der gesalbte Messias drang es ihnen durchs Herz. Das gr. Wort für »drang« bedeutet »stach« oder »schnitt« und bezeichnet somit etwas Plötzliches und Unerwartetes. Petrus’ Zuhörer wurden von seiner Aussage ins Herz getroffen, dass sie ihren eigenen Messias umgebracht hatten, und daher waren sie betrübt, bußfertig und zutiefst geistlich überführt. Tut Buße. Das bezeichnet eine Änderung des Sinnens und Trachtens, mit der sich ein Mensch von der Sünde weg- und zu Gott hinwendet (1Th 1,9). Zu einer solchen Veränderung gehört mehr als nur die Furcht vor den Konsequenzen des Gerichts Gottes. Wer echte Buße hat, sieht ein, dass er sich von dem Bösen der Sünde trennen und die Person und das Werk Jesu Christi – und ihn allein – völlig annehmen muss. Petrus forderte seine Zuhörer auf, Buße zu tun, denn anders konnten sie keine echte Bekehrung erleben“.
Fortsetzung morgen...