Seit vielen Jahrhunderten denken Menschen über diese Bibelstelle nach. Sie beziehen sie auf ihr Leben und schlussfolgern. Wenn der Baum gut ist, hat er gute Früchte, wenn er schlecht ist, schlechte.
So einfach ist das.
Doch warum stehen Früchte dann so oft in der Bibel?
Immer und immer wieder?
Ich, als Baum mache mir erneut so meine Gedanken.
Ich bin ja der gute Baum, eigentlich könnte ich es mir sparen, daran Gedanken zu verschwenden, denn ich bringe gute Früchte, schon jahrelang, falsch, Jahrhunderte lang.
Ich gebe diese Früchte gerne weiter. Ich verstreue sie regelrecht um mich herum. Jeder darf zugreifen.
Es ist ein spenden.
Ich habe ja genug davon, ich kann reichlich verteilen.
Meine Gesundheit gibt Gesundheit weiter.
Wer von mir nimmt, hat immer einen Vorteil.
Es gibt kein Risiko.
Ein Kreislauf des Guten.
Wie es dazu kam?
Die Voraussetzungen meines Daseins sind genial, großartig, einzigartig, wunderbar.
Doch...
Ich kenne die kleinen unangenehmen Vorkommnisse:
sie schleichen sich heran;
sie schwirren auf mich zu;
sie krabbeln auf mich zu, auf mir herum;
sie scharren in meiner Umgebung;
sie picken an mir herum;
sie beißen an meinen Blättern;
sie zerren an meinen Zweigen;
sie hüllen mich ein, mit ihren Gasen;
sie schneiden an mir herum mit ihren Scheren;
sie säbeln mit ihren Werkzeugen;
sie bohren unter meiner Borke;
sie schlagen mir Nägel in meinen Stamm;
sie nagen in der Tiefe;
sie graben ihre Gruben;
Sie arbeiten offensichtlich!
Sie arbeiten Tag und Nacht!
Sie arbeiten unermüdlich!
Sie arbeiten im Verborgenen!
Es ist ein täglicher, harter, unerbittlicher und unermüdlicher Kampf um Reinheit, Gesundheit, Wohlbefinden.
Aber es ist der gute Kampf.
Der Kampf, der zum Sieg führt.
''Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; hinfort liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben. 2.Timotheus 4,7