Das ist in der Tat ein sehr wichtiges Thema und sozusagen ebenso ein glaubwürdiger Beweis dafür, daß sich in unserem Leben und in der Art und Weise wie wir Jesus als Erretter wahrnehmen, manches grundlegend verändert hat. Daran macht es Gott auch fest wie er uns sieht, beurteilt und ebenso wie er uns segnet. Wenn es uns eher in Richtung Verbitterung, Geschrei, Wut, Zorn , Bosheit und Lästerung zieht (wenn man uns geschadet oder verletzt hat), dann gehen wir den menschlichen Weg und reagieren dem Fleisch nach und sind entsprechend nicht auf göttlichen Wegen, dem Geist nach. Das ist zunächst einmal die Theorie – sie ist wahr, richtig und in jeder Weise biblisch und nachahmenswert. Daß dies natürlich manchmal recht schwierig und problematisch, vielleicht sogar unmöglich erscheint, können womöglich viele heutige Christen nachvollziehen. Man kann sicherlich theoretisch schnell über die Lippen bekommen, daß man jemandem vergibt – ob die Gefühle und die Seele dann voll dahinterstehen, steht auf einem anderen Blatt. Und dann kommt man sich vielleicht wie ein Heuchler vor!? Dann lass dir gesagt sein, daß Vergebungsbereitschaft ebenso wie Liebe eine Sache einer Entscheidung ist! Und die muss nicht zwangsläufig stets mit guten Gefühlen einhergehen – zumindest nicht immer sofort und gleich. Wo wir grundsätzlich vergeben wollen, wird sich mit der Zeit auch unsere Seele und unsere Gefühle in Gottes Frieden wiederfinden. Wichtig ist (gerade unter Glaubensgeschwistern, wo dieses Thema ja auch existiert) sich in seinem Herzen zu dieser Vergebung gezogen zu wissen.
Nicht zwangsläufig auch immer sofort so, daß man dies sogleich hörbar ausspricht ohne groß nachzudenken. Es kann und muss manchmal durchaus auch eine Zeit vergehen, bis der Bruder/die Schwester die eigene Schuld einsieht. Geschieht das, kann man die Vergebung vernehmbar zusprechen (Lukas 17,3). Wo dies ausbleibt, kann man dennoch in seinem eigenen Herzen vergeben und Frieden darüber finden. Und dies dann unabhängig von der Person, die das betrifft. Bei Ungläubigen können wir ihnen zum Zeugnis vergeben – und dies dann sicherlich auch genau so vermitteln: Wir vergeben, weil uns vergeben wurde! In Kolosser 3, 12-15 steht: „So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib; und seid dankbar“! Was hilft uns in dieser Angelegenheit? Was ist eine starke Motivation und Bestätigung für die absolute Richtigkeit, diese Vergebung einander zuzusprechen – und zwar von Herzen und mit Dankbarkeit? Das haben wir bereits gelesen: ...gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus...!
Fortsetzung morgen...