Jesu Veranlagung in uns, die wir allein durch die Vergebung der Sünden verliehen bekommen haben, verändert auf übernatürliche Weise unsere irdische Veranlagung. Vielleicht nicht immer von heute auf morgen (und mit manchem kämpfen wir immer noch), aber wir hören die Stimme des Heiligen Geistes in uns und sind uns nicht selbst überlassen in unserer subjektiven Wahrnehmung und Einstellung. Wir sind zwar immer noch mit der menschlichen Natur verbunden, aber unsere Speise ist geistlich geworden und wir sind Gott nahe gekommen durch Jesus Christus, der mit seinem Geist in uns wohnt (Epheser 2, 18-22). Wir leben ein von Gott abhängiges Leben wie wir in 2. Korinther 4,7 lesen: ''Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns''. Darum geht es! Wer aus eigenem Willen und eigener Anstrengung Christ sein will, und meint, daß dies so auch funktioniert, der spielt nur ''Christ'' und ist es nicht! In Römer 8, 14-15 heißt es: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater“! Die Dinge, die uns begegnen, und die unsere menschliche Natur einfordert, kann durch unsere neue Veranlagung und geistliche Ausrichtung geprüft, eingeschätzt, bewertet und dann auch in der Kraft Gottes verändert werden. Und wenn wir sündigen (ohne Gott können wir nichts anderes) also wieder besseren Wissens Entscheidungen treffen, dem Fleisch die Führung überlassen, so verstehen wir innerlich (früher oder später) das es so war und ist.
Und auch dann macht sich unsere neue Veranlagung bemerkbar, weil wir verstehen und dankbar annehmen, was Johannes in seinem ersten Brief schreibt: ''Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten'' (1. Johannes 2, 1-4). Jesus deckt durch seine Gerechtigkeit unsere Sünden nicht nur für eine gewisse Zeitspanne zu (wie im Alten Testament bei den Tieropferungen), sondern er nimmt sie weg, als ob sie nie geschehen wären. Dennoch erleben wir im Fleisch und in unserem Gemüt mitunter noch die Auswirkungen unserer Verfehlungen. Das bleibt nicht immer aus. Aber das ist auch gut so. Wenn wir gar nicht merken würden wo und wie und wann wir sündigen und alles immer sich in Luft auflöst bevor wir darüber nachdenken können, würden wir die Gnade im Evangelium vielleicht als selbstverständlich ansehen. Aber das ist Gnade nie! In Psalm 19, 9-12 schreibt David: „Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich; die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht. Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie erinnert; und wer sie hält, der hat großen Lohn. Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehler“!