Jesus Christus, dem eingebonenen Sohn Gottes, ist alles Gericht übergeben. Der himmlische Vater selbst richtet niemanden (Johannes 5,22). Der prophetische Text in Jesaja, unterstreicht die Bedeutung Jesu auf das kommende Gericht, und zeigt auch wunderbar auf, welche Eigenschaften und Verhaltensmerkmale dem vorausgehen: Weisheit, Verstand, Stärke, Erkenntnis, Gerechtigkeit und auch Genauigkeit. Wer Menschen nur immer nach dem be- und auch verurteilt, was er gerade tut oder sagt, wird kein gerechtes Urteil sprechen können. Jesus wird das nicht passieren denn (wie im Eingangtext steht) wird der HERR nicht nach dem richten, was er gerade sieht und hört. Gott wird uns in der Gesamtheit unserer Persönlichkeit und unserer Taten und Worte gerecht beurteilen. Gott wird wissen, warum wir manches getan und gesagt haben und auch warum nicht. Er wird nicht, wie wir Menschen meist, nur eine Momentaufnahme skizzieren, und darauf seine Meinung stützen und die Hintergründe ignorieren. Jemand der wütend ist, ist es manchmal möglicherweise zurecht? Einer der etwas ablehnt, obwohl alle anderen dafür sind, handelt vielleicht richtig? Es gibt viele Situationen, in denen die Reaktion nicht immer auf die Intension schließen lässt - manchmal aber schon. In Matthäus 7, 1-2 lesen wir entsprechend: ''Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes''. Ich glaube Gott macht Unterschiede. Es können zwei Leute dasselbe tun und doch von Gott vollkommen unterschiedlich gesehen werden. Denken wir an die Begebenheit mit dem Pharisäer und dem Zöllner (Lukas 18, 9-14). Beide beteten im Tempel zu Gott und wer das von außen gesehen hätte, wäre möglicherweise mehr vom hochnäsigen, aber schön anzuschauenden Pharisäer, als vom verachteten Zöllner (Geldeintreiber) überzeugt gewesen - Gott sah es anders.
Jesus kam in diese Welt, um zu retten und nicht zu richten (Johannes 3, 17-18). Dennoch werden die Ungläubigen gerichtet (sie sind es schon) - eben weil sie ungläubig sind. Der Unterschied zu den Gläubigen ist, diese werden nicht gerichtet, sondern beurteilt (1. Korinther 3, 14-15). Jesus ist der Richter der Lebenden und der Toten wie wir in Apostelgeschichte 10, 42-43 lesen - Petrus schreibt: ''Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten. Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen''. Auf Gnade lässt sich einiges aufbauen und da haben wir, wie ich finde, auch eine gewisse Verantwortung aber auch Grund zur Motivation. Man kann auch als Christ faul, oberflächlich, voreilig und ungerecht sein - ermuntern wir uns deshalb besser zu einem hoffnungsfrohen Glaubensleben gemäß Hebräer 10, 23-24: ''Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken''. Diese Werke können von uns getan werden - wir sind hier frei (durch die Gnade des Evangeliums) und dürfen Augen und Ohren offenhalten, und auch unsere Gaben und Möglichkeiten einsetzen um Gutes und Beständiges zu tun. In 1. Korinther 3, 14-15 lesen wir: ''Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch''. Letzteres sollte nicht unser Ziel sein, aber gut zu wissen, daß wir nicht tiefer fallen können als in Gottes Hände - selbst wenn wir ziemlich versagt haben. Besser ist das, was in Offenbarung 3,11 steht: ''Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme''!