Leergekaufte Regale – in Frankreich geht es dabei den Meldungen nach um Rotwein und in Deutschland um Klopapier.
„Schlange stehen“, das ist für manche Menschen der älteren Generation in Deutschland nichts Neues. So war es gegen Ende und nach dem zweiten Weltkrieg der Einkauf mit zugewiesenen Wertmarken oder zu Zeiten der DDR, wenn es gerade etwas Besonderes gab, was es sonst nicht gab. Schlange stehen nach Klopapier – bis vor kurzem eine kaum vorstellbare Vorstellung. Doch nun ist es Realität geworden. Wenn es irgendwo Klopapier gibt, rauschen die Meldungen über die Sozialen Netzwerke. Einige, so scheint es mir, machen aus der Situation einen Volkssport, sie kaufen anderen Mitmenschen das Klopapier fast unter dem Hintern weg. „Wenn es etwas gibt, dann schnell sein und kaufen, denn es könnte ja ein anderer noch schneller sein oder es könnte gleich nichts mehr geben“, so denken manche. Hamsterkäufe sind im Trend. Ja, Hamster und Eichhörnchen legen sich Vorräte an, das ist für lange Wintermonate auch gut so. Und auch wir tun gut daran vorzusorgen, Vorräte in ausreichendem Maß anzulegen – ich betone: im ausreichenden Maß! Aber nicht im Übermaß! Unser Verhalten ist doch sehr fragwürdig. Nach der Geiz-ist-Geil-Mentalität vor wenigen Jahren, kommt nun der Hamsterkauf? Angst und Sorge treiben die Menschen an. Dabei gibt es doch einen, der sich täglich um seine Menschen sorgt. Unser Vater im Himmel.
Unser tägliches, nötiges Brot gib uns heute. Wir Christen beten dies im Vater-Unser, diesem Gebet das uns Jesus Christus, der Sohn Gottes, mitgegeben hat. Wir dürfen diesem liebenden und fürsorgenden Gott vertrauen, ihn um das tägliche Brot, die Elberfelder Bibel übersetzt ''nötige Brot'' bitten. Wir brauchen dabei nicht für das Brot von morgen oder übermorgen bitten. Er versorgt uns jeden Tag mit allem was „lebensnotwendig“ ist.
Schon dem Volk Israel hat er in den 40 Jahren der Wüstenwanderung das „Manna“ vom Himmel fallen lassen (Himmelsbrot, 2. Mose 16,14). Sie mussten jedoch am eigenen Leib erfahren, dass alles was sie tags zuvor angehäuft hatten, am nächsten Tag verdorben war. Gott hatte ihnen gesagt, dass er sie täglich versorgen würde. Doch sie vertrauten ihm nicht.
Die aktuelle Krisenlage ist für viele Menschen wirklich hoch ansteckend und lebensgefährlich. Und dennoch dürfen wir Christen gerade auch in dieser Krisenzeit unserem Gott ganz gewiss vertrauen. Gott, der Vater, der Sohn Jesus Christus sorgt für uns an jedem Tag. Lassen wir uns dies ins Herz kommen. Vertrauen wir. Danken wir ihm täglich und bitten wir ihn täglich und er wird für uns täglich sorgen. Sorgen wir uns nicht um den morgigen Tag, denn der wird seine eigene Herausforderung bringen. Und doch wird Gott auch an diesem Tag wieder für uns da sein. Denn unser Vater weiß was wir nötig haben (Matth. 6,8). Amen.