Aus der Kirche kennen wir hauptsächlich das Dankgebet und das Fürbittengebet. Dies sind auch zwei sehr wichtige Formen des Gespräches mit Gott. Ich danke ihm, für alles das, was er Gutes gemacht hat und bitte ihn um weiters Gute für andere Menschen.
Doch sind das alle Formen des Gebetes? Ein Gebet ist ein offenes Gespräch mit Gott. Alles, was mich bewegt, darf ich dort sagen und darauf hören, was Gott mir darauf antwortet.
Es ist, wie in einer Beziehung zwischen Mann und Frau. Wichtig ist erst einmal, dass man über alles miteinander reden kann - und es auch tut. Doch auch einem Partner sage ich nicht nur Danke und wünsche ihm alles Gute, ich sage ihm auch, was mich belastet und was mich stört. Es sollen keine Vorwürfe sein, es geht darum, Klarheiten zu schaffen und Probleme aus dem Weg zu bringen.
Genau so ist es auch mit Gott. Auch ihm darf ich bringen, was mich belastet, wo ich meine Probleme habe und was mich stört. Ich darf nicht nur für andere Fürbitte halten, ich darf auch für mich selber bitten. Auch hier geht es nicht um Vorwürfe, die ich Gott mache, aber ich darf ihm meine Sorgen vorlegen und ihn bitten mir darin zu helfen.
Auch Gott will uns ein Freund und Partner sein. Bei ihm nutzt es auch nichts, wenn ich etwas für mich behalte - er weiß es sowieso. Also kann ich es ihm auch bringen, ihm mein Leid klagen und erbitten, dass er mir darin hilft. Erst dann nehme ich Gott auch wirklich ernst, als den, der er für uns sein will: ein guter Freund!
Er möchte, dass wir mit ihm unser ganzes Leben teilen, nichts ist ihm zu klein oder zu groß, nichts ärgert ihn, wenn wir es in Liebe vorbringen. So rede mit ihm, wie du auch mit deinem Partner reden möchtest - das ist wahres Gebet!
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag in reichem Gespräch mit unserem liebenden Gott.