Das Wichtigste was wir als Christen glauben müssen, dürfen und können ist, daß Jesus Christus als stellvertretendes Opfer für unsere Sünden am Kreuz von Golgatha gestorben und wieder auferstanden ist zur Vergebung der Sünden. ER ist der Urheber unseres Heils geworden. In Hebräer 2,10 steht: ''Denn es war dem angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden''. Wenn Gottes Sohn für unsere Sünden leiden musste, dann müssen wir das im entscheidenden Sinne nicht mehr! Wir können sicherlich über manche Missetat unsererseits traurig sein und auch den Heiligen Geist ins uns betrüben (Epheser 4,30), aber wir leiden nicht mehr in dem Sinne, daß wir nun ewiges Unglück oder unwiderruflichen Verlust erleiden und stets die Suppe auslöffeln müssen, die wir uns selbst gekocht haben. Was wäre dann die Gnade wert? Das nämlich sagt der Psalmist aus - Gott handelt nicht nach unseren Sünden und unsere Missetaten können seine Gnade und Treue nicht aufheben. Und ehrlich gesagt, ist mir als Christ diese geistliche Wahrheit sehr wertvoll geworden! Man registriert, sieht und erkennt als Christ, der schon jahrelang gläubig ist, in besonderem Maße seine Schwachheiten, Unzulänglichkeiten, seine oft mangelnde Selbstbeherrschung und macht die Erfahrung, für so manche Anfechtung im Alltag selbst verantwortlich zu sein. Aber Gott handelt nicht nach unseren Sünden - Halleluja! Diese biblische Wahrheit muss uns groß werden - unbedingt! Denn wenn sie das nicht tut, werden wir uns kaum verändern und uns mit einer demütigen Haltung Gott gegenüber schwer tun. Und zwar, weil wir dann immer noch noch viel zu viel von uns selbst halten und noch nicht richtig verstanden haben, wie sehr wir von Gott abhängig sind in dieser abgefallenen und dämonisierten Welt.
Darum brauchen wir auch Korrektur und Erziehung und die manchmal ernüchternde Erfahrung unserer eigenen und unmittelbaren Schwachheit. In Hebräer 12, 4-5 steht: ''Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt das Trostwort vergessen, das zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst''! Wir können Geistlichkeit nicht konservieren und sozusagen für schlechte Zeiten, oder wenn wir geistlich Urlaub machen wollen, zur Seite legen, und nur noch von unserer langjährigen Erfahrung leben. Die Welt und die Sünde steht nicht still und schon gar nicht, wenn wir das so wollen und meinen gerade gut brauchen zu können. In 1. Korinther 10,13 schreibt Paulus: ''Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt''. Ja, wir haben tatsächlich noch nicht bis auf's Blut widerstanden und wenn Gott nicht beständig seine Hand über uns halten würde, wäre unsere ewige Seligkeit nur graue Theorie und eine höchst unsichere Angelegenheit. Was Gott uns allerdings zumutet ist auch zumutbar und nötig. Wir leben nicht im frommen Vakuum und müssen lernen zu widerstehen, zu flüchten, zu beten, sich zu erinnern, den neuen Menschen (die geistliche Waffenrüstung nach Epheser 6,11) anzuziehen und uns zu beherrschen. Niederlagen sind hier betrüblich aber nicht wirklich ein ''Beinbruch'' weil Gottes Gnade in der Praxis größer, höher und tiefer ist als unser Versagen - jeden Tag! Dieses innere Wissen soll und wird uns verändern und uns letztlich mehr stärken und näher zu Gott und seiner liebenden Gnade ziehen, als alles andere.