Mich beschäftigt seit ein paar Tagen ein Bericht aus den Medien.
In Hessen wurde in einer Evangelischen Kirche ein 1,8 Meter großer humanoider Roboter aufgestellt, bei dem man sich auf Knopfdruck segnen lassen kann. Er ist Teil der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg. Seine Augen und Augenbrauen sind beweglich, sein Mund ist ein kleiner Bildschirm, so kann er ein wenig Mimik darstellen. Er hat bewegliche Arme und Hände, um segnen zu können: In jeder Hand ist eine Lampe angebracht, was die optische Wirkung des Segens verstärkt, wenn er die Hände öffnet. Bedient wird der Roboter über einen Touchscreen, der in den Torso eingelassen ist. Darüber kann sich der Segensuchende seinen Segen zusammenstellen. So kann er wählen, ob er sich von einer weiblichen oder einer männlichen Stimme segnen lassen möchte und welchem Zweck der Segen dienen soll, etwa zur Ermutigung. Der Roboter wählt dann einen passenden Bibelspruch aus und spendet den Segen - in verschiedenen Sprachen: Der Roboter beherrscht sieben Sprachen, unter anderem babbelt er Hessisch. Wer möchte, kann sich den Segen anschließend auch ausdrucken lassen.
In dem Bericht konnte man dem Interview mit einem Pastor der Kirche folgen. Er meinte, dass es eine gute Sache in der neumodernen Zeit sei, denn man könne ja auch alles Mögliche, geistliche, im Internet downloaden und jeder aufgehängte Bibelspruch sei dem gleichgestellt. Eine Pastorin meinte lachend, nun es seien schließlich Bibelworte, die der Roboter von sich gebe.
Mich bewegt dieses Szenario zum Nachdenken. Gewiss, wir leben in einer computerdominierenden Zeit und es gibt beinahe nichts, vor dem die Entwicklung halt macht, aber meines Erachtens schießt man mit dem segenspenden Roboter über Gottes Ziel hinaus.
Es wundert mich aber nicht, denn der Mensch hat sich immer schon über Gott erhoben. Denken wir nur an das goldene Kalb, in (2. Mose 32/1-19). Damals haben sie sich einen Götzen geschaffen und von ihm Segen erwartet. Das Kalb aber war irreführend in Gottes Plan für die Menschen und es brachte ihnen große Not, denn der Herr ließ sich das nicht gefallen. Sie wurden nicht gesegnet, sondern betraft.
In der Zeit fehlte es den Menschen an Geduld und Glaubenskraft, was lässt heute Menschen so eine mechanische Skulptur erschaffen? Wie kann man es mit dem lebendigen Glauben verbinden, einen toten Haufen Metall als Christus Botschafter und Segensspender einzusetzen?
Ein Roboter wird zum Wunschautomat, wie Gott es nicht ist, weil jeder sich den Segen spezifisch auf Knopfdruck aussuchen kann. Dieses Segensmonstrum kann einen Segensspruch zwar hervorbringen, aber wirkt der denn dann auch?
Für mich ist das nicht möglich, dieser Segensautomat ist irreführend wie das goldene Kalb, denn in der ganzen Bibel lesen wir ausschließlich von Menschen die gesegnet haben. Jakob, (1. Mose 27/7) David (2. Samuel 6/20) und selbst Jesus, der ganz Mensch war, segnete die Kinder (Markus 10/13) und die Seinen (Lukas 24/50).
In Hebräer 7/7 lesen wir das der Segnende größer sei, als der ihn empfängt, also würde nun ein Computer größer sein als wir, die wir immer wieder andere segnen? Das möchte ich so nicht stehen lassen.
Meines Erachtens, wird ein Mensch, der segnet, vom heiligen Geist geleitet, ist also ein „lebendiges Werkzeug Gottes“ und nur durch diesen, dem Geber aller Dinge, wird dieser Segen möglich!! Amen
(4.Mose 6,24)
Der HERR segne dich und behüte dich!
Seid herzlichst gesegnet, eure