In den Ferien schreibe ich immer noch gerne Postkarten, selbst im Zeit des Internets mit Whats App und Twitter oder Instergram. Grüße kommen aus aller Welt. Postkartenmotive oder Fotos mit Sonne, Strand und Meer oder hohen Bergen mit dem Gipfelkreuz – meist bei gutem Wetter. Glückliche Menschen schauen einen an oder winken im Video uns zu. Die Bekannten scheinen eine glückliche Zeit zu haben.
Warum schicken sie die Grüße? Wollen sie zeigen, wohin sie reisen können? Wollen sie zeigen, sie denken an uns? Hoffen sie, dass wir eine ebenso gute Zeit haben? Oder erfüllen sie damit nur die Pflicht, uns zu schreiben und nutzen dazu die Zeit, wenn der Urlaubsalltag in Langeweile ausarten könnte?
Grüße können Signale sein: Signale der Sympathie, des guten Willens. Sie können auch Signal eines Menschen sein, der auf mich wartet, weil er mich braucht.
Der auferstandene Jesus grüßte seine Jünger mit dem Wort “Friede sei mit euch”. Er nahm ihnen damit die Furcht vor dem Unbekannten, weil er ihnen nahe war. Mit seinem Friedensgruß erinnerte er sie an den “Schalom”, den Frieden, der die Erfahrung eines erfüllten Lebens bringt.
Für den Urlaub wünscht man sich ein Stück von jenem Frieden. Im Urlaub sollte ein Stück von diesem Frieden möglich sein. Eine andere Umgebung und ich kann abschalten. Ich kann über mich und andere Menschen nachdenken, die mir wichtig sind. Ich erkenne meine Beziehungen zu den Menschen und merke, wer ein Zeichen braucht im Sinne von “Danke, dass es dich gibt” oder “du bist mir wichtig, ich denke an dich, du kannst dich auch melden”.