Es gibt einige wenige Texte im Neuen Testament, die den Begriff des „vernünftigen Gottesdienstes“ allgemein erklären:
1) Römer 12, 1+2: Hingabe unseres Lebens als die vernünftige Form des Gottesdienstes
2) Jakobus 1, 27: Weisen und Witwen besuchen und sich von der Welt unbefleckt halten
Die beiden Stellen haben eine gewisse Übereinstimmung:
Aussage 1: „Sich von der Welt unbefleckt halten“ (=etwas nicht tun) kann man mit einem praktischen Beispiel erklären. Neulich bin ich nach einem Regenguß mit dem Auto einen nicht befestigten Weg entlang gefahren. Überall waren im Schotterbett tiefe, mit Schlamm gefüllte Löcher. Ich habe so gut wie möglich außen herum gelenkt, um nicht voll in einem solchen Loch zu landen! Das hätte auf jeden Fall das Auto sehr stark verschmutzt und im dümmsten Fall noch meinem Fahrwerk geschadet. Das muß ja nicht sein, sagte ich mir und fuhr so gut es ging außen herum. Ich wollte das selbst so, da mir der Preis sehr wohl bewußt war: sonst hätte ich hinterher den Aufwand gehabt mit Putzen und ggf, mehr.
Genau dahin will Gott uns bringen, daß wir vorab sehen, was die „Welt zu bieten hat“, daß wir es durchschauen, daß manches uns nichts nützt uns nicht weiter bringt oder Gott zur Ehre dient, bzw. sogar schaden kann. Dies zu erkennen und „außenrum zu fahren“ gehört zur Reifung eines Christen dazu, auch wenn manches dabei nicht immer gleich gelingt, und ziemlich viel Zeit der Reifung braucht. Man lernt seine Pappenheimer kennen. Am meisten sich selbst und seine eigenen Schwächen. Gott hat in seiner Geduld mit uns dafür in unserem Leben sehr viel Zeit gegeben, weil es ihm wichtig ist, daß wir das Wachstum und den Kampf ums Gute hierbei existentiell erleben! Wir dürfen selbst auch Geduld dabei haben und nicht aufgeben!
Aussage 2: „Unsere Leiber darbringen als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer“ (=etwas bewußt tun, die beiden Aussagen 1+2 sind spiegelsymmetrisch und ergänzen sich so). Wenn wir Aussage 1 befolgen, haben wir automatisch mehr Zeit, diese sollen wir dann dahinein investieren, Gott Ehre zu machen und zwar mit Wort und Tat! Wir benutzen unsere Zeit, unser Geld, unsere Mittel usw. nicht für uns selbst sondern für Gott! Wir üben uns darin, daß unser Wort mit der Tat übereinstimmt. Wir gehören zum Bodenpersonal Gottes, wir haben Aufgaben und dazu passende Gaben, einen Auftrag, und Verantwortung alles übereinstimmen zu lassen, wie er es vorbereitet hat (Epheser 2, 10). Ja, wir sind unterwegs im Auftrag des Herren, das soll unser vernünftiger Gottesdienst sein!
Ich wünsche einen gesegneten Tag mit viel vernünftigem Gottesdienst!