„Anker werfen!“ Sofort weiß die Schiffsmannschaft, was zu tun ist. Das Ankerspill, so heißt die Aufrollvorrichtung für die Ankerkette, wird in Bewegung gesetzt, der Anker fällt aus der Klüse, ein Eisenrohr, ein Eisenrohr oben in der Bordwand, ins Wasser. Sobald über die Ankerkette Zug entsteht, graben sich die beiden Haken in den Boden ein. Der Anker ist mit dem Schiff durch die Ankerkette verbunden. Es wir immer darauf geachtet, dass die Kette in Ordnung ist, gut geschmiert und geprüft, damit sie nicht reißt. Das Gewicht des Ankers muss der Größe des Schiffes entsprechen. So ist z.B. der Anker eines US-Flugzeugträgers 4 m groß und wiegt 3 Tonnen.
Am besten hält der Anker, wenn der Grund aus Geröll besteht, aber auch der Sand hält ein großes Schiff an seinem Platz. Viele Millionen von Sandkörnern schließen sich fest um die Flunkern des Ankers. Der Anker sorgt dafür, dass bei Wind und Sturm das Schiff nicht hin- und hergetrieben wird. Auch im Hafen wurden früher die Anker angeworfen. Der Anker kann uns zum Beispiel werden. Wer Jesus sein Lebensschiff anvertraut hat, der muss sich auch irgendwo festmachen. Es gibt zwei Bereiche in unserem Leben, in denen wir unser Leben fest verankern müssen, damit wir bei Jesus bleiben.
Das eine ist der unsichtbare Anker des Gebetes. Alles, was wir mit Jesus besprechen, wenn wir ihn um Rat fragen, seine Hilfe erbitten oder ihm danken, das stärkt unsere Ankerkette zu Jesus. Wir erleben, wie er uns erhört, in Schwierigkeiten festhält und wir Mut bekommen, Jesus immer mehr zu vertrauen. Wenn wir die Ankerkette des Gebets vernachlässigen, dann ist unser Lebensschiff in Gefahr. Also werft den Anker- das Gebet – Jesus zu.
Der andere Anker ist die Gemeinschaft. Sie hält und trägt uns. So wie viele Sandkörner den Anker festhalten, so kann uns eine Gemeinschaft von Leuten, die Jesus liebhaben, bewahren. Vielleicht ist jemand alleine in der Familie der einzige, der an Jesus glaubt. Kein anderer interessiert sich dafür. Man kann mit keinem über die gemachten Erfahrungen mit Gott und Jesus reden. Wir brauchen dafür Menschen, die mit Gott und Jesu den gleichen Weg gehen. Diese Menschen finden wir in den Gemeinden, in Hauskreisen, in Jungscharkreisen,...... Vielleicht kann aber auch eine liebe Person, ein Leiter, ein Gemeindeältester, eine bekannte Familie für sich ein Anker sein, an dem du dich festhalten kannst.
Es kann sein, dass wir in einer Klasse sind oder an einer Arbeitsstelle sind, wo allen der Glaube an Jesus egal ist oder die Schüler und Kollegen es sogar noch lächerlich finden. Dann passiert es schnell, dass man vom Glaubenskurs abgetrieben wird. Alles, was mit Jesus zu tun hat (Bibel lesen, Beten, Gemeindebesuche, Helfen in der Gemeinde,...) werden immer unwichtiger und schließlich lässt man es ganz. Man braucht andere, die uns Mut machen, bei Jesus zu bleiben. Ich vergleiche es auch gerne mit der englischen Sprache. Bleibt man nicht im aktiven Sprechen bzw. Lesen, so verlernt man schnell die Vokabeln, wird unsicher und lässt es lieber sein. Auch die Lust darauf verschwindet immer mehr. In der Gruppe von Christen ist es viel leichter zu mit Jesus zu leben. Nach einer Freizeit oder Tagungsbesuch ist man euphorisch und geht wieder frisch gestärkt für ihn ans Werk. In der Zeit konnte dein Lebensschiff in Ruhe auftanken und neu überholt werden.
So meint es auch der Schreiber des Hebräerbriefes: „Lasst euch nicht durch alle möglichen fremden Lehren verführen und umtreiben. Es ist gut, dass das Herz fest wird, und dies geschieht durch Gnade. „ Leute mit einem festen Herz sind Menschen, die im Leben mit Jesus starke Anker geworfen haben.
Das wünsche ich Dir, dass du deinen Anker weiter festigen kannst und dein Lebensschiff gesichert und gestärkt liegen kann.