Ein gemeinsames Essen ist immer etwas Schönes, es bringt Kommunikation und vertraute Nähe. Man isst nicht mit jedem und die, mit denen man es tut, zu denen hat man meist eine gute Beziehung. Essen ist mehr, als Nahrungsaufnahme, gemeinsames Essen ist auch Beziehungspflege.
Heute ist Gründonnerstag. Vor knapp 2000 Jahren saß an diesem Abend Jesus zusammen mit seinen Freunden und Jüngern. Es war ein großes Festmahl zu Beginn der Woche der ungesäuerten Brote. Jeder feierte es im Kreis seiner Liebsten. Es war ein wichtiger Tag, denn er erinnerte die Juden an den Auszug aus Ägypten, und das wurde groß gefeiert.
Doch für Jesus hatte dieser Abend auch noch eine andere wichtige Bedeutung. Es war das letzte Abendmahl, dass er mit seinen Jüngern feierte. Kurz danach wurde er verhaftet, gefoltert und zu Tode gekreuzigt. Es war der Abschied von einer segensreichen Zeit, die er mit seinen Jüngern verbracht hatte.
Und doch saßen an dem Tisch nicht nur Freunde. Mitten unter ihnen saß auch Judas, der hinging und ihn verriet. Und doch auch das lies Jesus zu und tauchte mit ihm gemeinsam das Brot in die Schüssel.
Was Judas dazu bewog, wissen wir bis heute nicht genau. Waren es die 30 Silberlinge, die er bekam oder hatte Satan einfach Besitz von ihm ergriffen oder wollte er Jesus herausfordern, dass er vor der Welt seine himmlische Macht beweist? Wir werden es wohl nie erfahren. Und doch saß er mit am Tisch, und doch durfte er mitfeiern.
Und selbst, wenn von uns wohl kaum jemand so etwas, wie Judas macht, so sind wir doch auch alle nicht perfekt. Jeder von uns hat seine dunklen Seiten, jeder hat seine größeren oder kleineren Fehler - und dennoch dürfen wir mit Jesus am Tisch sitzen. Denn in seinem Tod am Kreuz von Golgatha hat Jesus alle Schuld der Menschen auf sich genommen und sie getragen.
Wenn wir dieses Opfer annehmen, sind wir befreit von unserer Schuld, sind wir rein, wie Gott uns erschaffen hat. Und wenn Jesus einst wieder kommt, um uns zu holen, wird er mit uns ein großes Fest feiern, an dem wir alle mit ihm zu Tisch sitzen werden, egal, wie oft du versagt hat!
An diesen Gründonnerstag erinnern wir jedes mal, wenn wir gemeinsam das Abendmahl einnehmen. Es ist das Fest der Hoffnung und des Erinnerns. Jesus kam für dich persönlich auf die Welt!
So wünsche ich dir einen gesegneten Tag, mit viel Hoffnung auf das, was einmal kommen wird.