Das Leben als Zöllner hatte einige Vorteile. Die römische Besatzungsmacht privatisierte diese Aufgabe und forderte lediglich eine gewisse Summe als Abgabe vom Zolleinnehmer. Alles was man darüber einnahm, konnte behalten werden. Dieser Umstand lud natürlich dazu ein, sich eine goldene Nase zu verdienen, wenn man gerrissen und geschäftstüchtig war. Die Zöllner waren entsprechend sehr unbeliebt beim Volk der Juden. Sie machten Geschäfte mit den verhassten Römern und beuteten das eigene Volk aus. Huren und Zöllner waren gesellschaftlich ganz unten angesiedelt. Dem Zöllner war das offensichtlich egal. Er war sehr reich und hatte wohl auch reichlich Gelegenheit sich sein Leben angenehm zu machen und die Anfeindungen zu ignorieren. Nun geschah etwas Erstaunliches. Jesus war in aller Munde und der Oberzöllner Zachäus hörte von ihm. Sein Wunsch war es ihn zu sehen - koste es was es wolle. Da er klein war, musste er auf einen Baum klettern um einen Blick auf Jesus zu erhaschen, der an seinem Haus vorbeikam. Er bekam mehr als er zu hoffen wagte, denn Jesus spricht ihn direkt an und lädt sich quasi selbst in sein Haus ein. Was genau geschah wissen wir nicht. Aber was wir in dem Bericht von Lukas lesen ist, daß dieser Mann, der alles hatte und im Gegensatz zu seinen Landsleuten wohl sehr angenehm lebte, auf einmal wie verwandelt war. Er gab die Hälfte seines Vermögens den Armen und wen er betrogen hatte, dem gab er es vierfach zurück. Wir sehen ein Ergebnis von etwas, was sich im Herzen dieses Mannes grundlegend verändert hatte. Auslöser war die Begegnung mit Jesus Christus! Sein Begehren ihn zu sehen wurde mehr als nur erfüllt.
Er hatte äußerlich alles, aber ihm wurde durch die Anwesenheit von Gottes Sohn bewusst, daß dies alles nicht wirklich zählte, weil sein Herz und seine Seele beschädigt war und er sich den Frieden mit Gott nicht erkaufen konnte. In Markus 8,36 steht: ''Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele''? Zachäus ist das lebendige Beispiel dafür, daß es sich genau so verhält und Jesus ihm für seine Verlorenheit die Augen öffnete. Leider haben manche Landsleute das sehr kritisch gesehen was geschah. Sie verstanden nicht, wie sich Jesus mit so einem einlassen konnte. Aber die Aussage Jesu steht: ''Heute ist diesem Haus Heil widerfahren''! Die Bekehrung von Zachäus war echt und löste ein Umdenken bei ihm aus und obendrein den Wunsch, das geschehene Unrecht mehr als nur wieder gut zu machen. Wie reagieren wir, wenn jemand den wir ablehnen und verachten plötzlich so eine Lebensveränderung erfährt? Sind wir dann eher misstrauisch und ablehnend, oder freuen wir uns und können Gott loben, der das geschenkt hat? Ähnliches geschah ja auch mit Paulus, der vom Saulus zum Paulus wurde. Durch seine Taten (aus Liebe) hat er dann denen die ihm kritisch gegenüber standen auch seine Glaubwürdigkeit bestätigt. Wie ist das bei dir? Bist du auch glaubwürdig? Was hat sich in deinem Leben und Denken verändert, seit du an die Vergebung deiner Sünden in Jesus Christus glauben kannst?