In letzter Zeit begegnet mir gerade auch in christlichen Kreisen immer wieder ein Begriff: ''in Augenhöhe''. Es geht hier immer darum, wie Begegnung und Beziehung funktionieren soll. Gott hat sich in Jesus klein gemacht, damit wir ihm jetzt ''in Augenhöhe'' begegnen könnten - so höre ich es von der Kanzel. Frauen wünschen sich einen Partner, eine Beziehung ''auf Augenhöhe'' - so lese ich es in den sozialen Netzwerken. Es scheint heute das Allheilmittel für alle Arten von Beziehungen zu sein.
Wenn alle gleich sind, gibt es keine Probleme mehr, so wird es propagiert. Aber ist das wirklich so?
Wenn ich meine Bibel lese, lese ich da Anderes. Hier gibt es eine göttliche Schöpfungsordnung, eine Rangfolge, in der wir Menschen uns einordnen sollen. Um es den Kritikern vorweg zu nehmen, dies bedeutet unter den Menschen jedoch keinesfalls eine Wertfolge. Vor Gott ist jeder Mensch, egal, wer er ist gleichwertig. Keiner ist wertvoller und keiner ist weniger wert.
Es geht in der Schöpfungsordnung darum, dass ein geregeltes Zusammenleben erst ermöglicht wird und funktioniert. Ganz an der Spitze steht natürlich Gott selber, dem sich alle Menschen unter zu ordnen haben. Selbst wenn sich Gott in Jesus zum Menschen erniedrigt hatte, war er immer noch Gott selbst und auch seine Jünger haben sich ihm untergeordnet.
Aber auch zwischen den Menschen gibt es eine Ordnung, die wir einhalten sollen. Zum Beispiel sollen wir der Obrigkeit untertan sein. Ein Regierender ist nicht mehr wert, doch hat er eine Position, einen Rang, unter den wir uns unterordnen sollen. Gleiches gilt auch für Chef und Angestellten, für Lehrer und Schüler, und auch in der Familie für Mann und Frau, sowie für Eltern und Kinder.
Es geht hier aber auch nicht um herrschen und beherrscht werden, sondern darum, dass sich der eine unterordnet und der andere sich in Liebe um einen kümmert, wie Paulus sagt: Wie Christus sich in Liebe für die Gemeinde aufgeopfert hat.
Das ganze hat etwas mit Verantwortung zu tun, mit Liebe und damit, das Beste für den anderen zu tun - denn jeder soll den anderen höher achten, als sich selbst.
Wenn jeder so handelt, fällt es nicht schwer, seine Rolle in der Schöpfungsordnung ein zu nehmen und sich auf der einen Seite unter zu ordnen und auf der anderen Seite Menschen zu haben, um deren Wohl man sich zu kümmern hat. Jede Art von Beziehung, die so gelebt wird, steht unter dem Segen Gottes. Solch eine Beziehung befreit von Problemen, die diese Beziehung stören könnte.
Hast du deine Orte in der göttlichen Schöpfungsordnung schon entdeckt und eingenommen?
Ich wünsche dir einen gesegneten Tag, dort wo Gott dich hingestellt hat.