Da sind 10 Menschen mit einer höchst ansteckenden Krankheit. Sie haben alles verloren (ihre Familie, ihre Freunde, ihre Heimat). Sie müssen sich fern von allen Menschen halten, damit sich niemand bei ihnen ansteckt. Alle haben Angst vor ihnen, niemand will mit ihnen etwas zu tun haben. Sie sind einsam und blicken ihrem Tod entgegen.
Zwar habe ich keine ansteckende Krankheit, aber manchmal ist es für meine Mitmenschen wahrscheinlich auch besser, mir nicht zu nahe zu kommen. Manchmal sehe ich für mein Leben keinen Ausweg, ich tue Dinge für die ich mich selbst nicht leiden kann und fühle mich schrecklich einsam dabei. Dann fällt mir Gott ein, ich glaube, dass er mir helfen kann. Aber wie kann ich mich an ihn wenden. Ich weiß doch ganz genau, wie schlecht ich bin und was er von mir denken muss. Ich schaffe es nicht, mich zu ändern und traue mich nicht, mich ihm so zu nähern.
Die zehn Aussätzigen nähern sich Jesus nicht, das war gar nicht nötig. Sie bitten ihn aus der Ferne um seine Hilfe. Mitten aus dem Chaos, der Einsamkeit, den Ängsten und Wünschen rufen sie zu Gott. Und Gott hört sie, er ist nicht taub, wenn Menschen mitten aus der Sch... ihres Lebens um seine Hilfe bitten.
Auch wenn du das Gefühl hast, dass du dich Gott nicht nähern darfst und du aus der Ferne nach ihm rufst, wird er sich um dich kümmern. Bei Gott ist es anders als es viele Christen immer wieder behaupten. Du musst nicht besonders nahe bei ihm sein, du musst nicht besonders fromm sein und dich nicht an tausend Regeln halten, damit du dich an ihn wenden darfst. Wenn es große Dinge gibt, die dich von Gott trennen, Gott hört dich trotzdem, du musst nur nach ihm rufen und ihn um Hilfe bitten. Er überwindet jede Distanz. Wenn kein Mensch mehr etwas mit dir zu tun haben will und du dich vor dir selbst ekelst, Jesus bist du wichtig, wenn du aus der Ferne nach ihm rufst.
Danke, du unbegreiflicher Gott, dass du dir nicht zu fein bist, um mich rufen zu hören!